König Ottos Ende

Rehhagel ist nicht mehr Teamchef der Griechen

WM 2022
24.06.2010 13:30
Die neunjährige Ära von Otto Rehhagel als Teamchef der griechischen Nationalmannschaft ist beendet. Der griechische Fußballverband hat am Donnerstag den Rücktritt des 71-jährigen Deutschen bestätigt. "Es waren neun herrliche Jahre, doch alles Schöne hat mal ein Ende. Der Kreis schließt sich und ich freue mich, mit euch so viel erreicht zu haben", verkündete Rehhagel.

Rehhagel hatte die Mannschaft 2001 übernommen und die Griechen bei der EURO 2004 in Portugal sensationell zum EM-Titel geführt. Bei der WM in Südafrika schied Griechenland mit einem Sieg aus. Während die Mannschaft am Donnerstag in Athen landete, blieb Rehhagel in Südafrika, um die WM weiter vor Ort zu beobachten. Ein Nachfolger ist noch nicht benannt, als Favorit gilt den griechischen Medien der Portugiese Fernando Santos, ehemaliger Trainer von PAOK Saloniki.

Generationenwechsel
Bereits am Mittwoch hat Rehhagels langjähriger Co-Trainer Giannis Topalidis seinen Rücktritt bekannt gegeben, die Abgänge von zahlreichen in die Jahre gekommenen Team-Kickern wie etwa Kapitän Giorgos Karagounis, Kostas Katsouranis oder Giourkas Seitaridis könnten bald folgen. Die neue griechische Generation mit Spielern wie Socratis Papastathopoulos, Vangelis Moras, Nikos Spyropoulos und Sotiris Ninis steht in den Startlöchern. "Dieses Team hat eine große Zukunft", ist sich Verteidiger Moras sicher.

Nach dem 0:2 gegen Argentinien verweigerte Rehhagel jegliche Aussagen zum Thema Rücktritt: "Diese Fragen beantworte ich nicht. Ich gebe überhaupt keine Entscheidung bekannt, meine Zukunft ist meine Privatsache." Obwohl Griechenland zurücklag und aufgrund des Zwischenstands vom Parallelspiel zwischen Nigeria und Südkorea (2:2) schwer unter Zugzwang stand, wagten die Griechen kaum Versuche, ihre eigene Spielhälfte zu verlassen. "Wir haben den Gegner nicht so in Schwierigkeiten bringen können, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber wir haben gegen das beste Team des Turniers verloren", bilanzierte Rehhagel, der erfolgreichste griechische Chefcoach aller Zeiten.

Positives WM-Fazit
Dennoch gab es ein positives Fazit, immerhin haben sich die Griechen für die Endrunde qualifiziert und mit dem 2:1 gegen Nigeria auch den ersten WM-Sieg der Geschichte gefeiert. "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat in der Qualifikation und hier mit Herz und Begeisterung gespielt. Die Spieler haben Charakter gezeigt, da geht kein Weg dran vorbei. Sie haben aus ihren Möglichkeiten alles rausgeholt", so Rehhagel, der nur das Auftaktmatch gegen Südkorea (0:2) als "enttäuschend" bezeichnete.

Der mit Abstand stärkste Grieche im Match gegen die Argentinier war bezeichnenderweise Goalie Alexandros Tzorvas, der mit teilweise sensationellen Paraden gegen Lionel Messi, Sergio Aguero, Maxi Rodriguez oder Juan Sebastian Veron dafür sorgte, dass die Griechen bis zur 77. Minute ein 0:0 hielten. Als Belohnung gab es für Tzorvas nach Schlusspfiff sogar eine Umarmung und einen Kuss des einmal mehr nicht zu bremsenden Argentinien-Teamchefs Diego Maradona.

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(Bild: KMM)



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