Gerüchte am Prüfstand

Die größten Zahnmythen im ultimativen Check

Gesund
15.11.2019 05:01

Jeder kennt Weisheiten oder Ratschläge rund um das Gebiss. Doch was stimmt wirklich und was ist doch nur eines der zahlreichen, hartnäckigen Gerüchte? Experten klären auf.

Unter dem weitergetragenen Zahnwissen verstecken sich zahlreiche Mythen. Drei österreichische Zahnärzte, DDr. Gerald Jahl, Dr. Gernot Österreicher und Dr. Ulrich Guserl, klären auf, welche Glaubenssätze wahr sind und welche Sie besser vergessen sollten.

  • Zucker - der Fluch für unsere Zähne. Fakt ist, dass für Entstehung von Karies die Faktoren Zucker, Bakterien und Zeit notwendig sind. Fehlt einer, gibt es keine Karies. Man kann also Zucker meiden, aber auch auf andere Faktoren, wie die Zeit, einwirken. Hält man seine Zähne sauber, können Bakterien den Zahn nicht zerstören.
  • Fluorid - ja oder nein? Fluorid (nicht verwechseln mit dem giftigen Element Fluor) hat einen enormen Nutzen in der Kariesprophylaxe. Daher: Mit fluoridhaltiger Zahnpaste zweimal täglich etwa drei Minuten lang das Gebiss reinigen.
  • Eine Minute Zähneputzen genügt. Nein, das reicht nicht! Man sollte am besten einem Schema folgen und alle Zähne der Reihe nach - Ober-, Unterkiefer, links rechts - säubern. Dafür sind mindestens drei Minuten notwendig.
  • Fest schrubben bringt am meisten. Nein! Das ist so ziemlich das Schlimmste, was man machen kann (noch schädlicher ist nur, gar nicht zu putzen). Durch zu viel Druck wird der Zahnschmelz mit der Zeit weggeschliffen. Auch das Zahnfleisch geht zurück und freiliegende Zahnhälse sind die Folge.
  • Nach dem Essen sofort Zähne putzen: Wir müssen nicht nach jedem Essen gleich die „Beißerchen“ reinigen. Es genügt, wenn man dies in der Früh und am Abend gründlich erledigt.
  • Äpfel essen verhindert Karies. Das stimmt nicht! Äpfel sind zwar gesund, verhindern Karies aber nicht.
  • Aufhellende Zahncremes sind schädlich. Ja. Auch wenn Zahnpasten keine Bleichmittel enthalten, sondern über Abrasivstoffe arbeiten, sind sie nicht gut für die Zähne. Besser beim Zahnarzt eine ordentliche Beratung einholen.
  • Milchzähne brauchen keine Pflege, da sie sowieso ausfallen. Falsch. Wenn ein Milchzahn ein Loch bekommt, führt das irgendwann zu Schmerzen. Außerdem hat das Kind dann die Bakterien im Mund, die auch vor den zweiten Zähnen nicht Halt machen.
  • Kaugummikauen ersetzt Zähneputzen. Dabei kommt es in geringem Ausmaß zu einer mechanischen Reinigung, die Speichelproduktion wird angeregt und neutralisiert den pH-Wert. Das ersetzt keinesfalls die Zahnpflege, kann aber ergänzend unterstützen. Unbedingt zuckerfreie Kaugummi nehmen.
  • Implantate bedürfen keiner Pflege. Falsch! Sie brauchen mindestens auch viel Reinigung wie natürliche Zähne, da sich ebenso Bakterien ansiedeln können. Zweimal pro Jahr ist eine professionelle Mundhygiene sinnvoll.

Regina Modl, Kronen Zeitung

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