Projekt in Kufstein

EU zeigt Wasserstoffzentrum die kalte Schulter

Tirol
12.11.2019 14:00
Mit den Plänen für ein 20 Millionen Euro teures Wasserstoffzentrum bei Kufstein-Süd ließen Tiwag und mehrere Partner im heurigen Juli aufhorchen. Beim Pressetermin war die Hoffnung groß, dass bis zu 5 Millionen Euro aus einem EU-Topf fließen könnten, der derartige neue Technologien unterstützt. Daraus wird nun nichts, „gestorben“ soll das Großprojekt deshalb aber nicht sein.

Wie berichtet, sollen mit dem Wasserstoffzentrum namens „Power2X“ gleich mehrere Funktionen vereint werden: Mit dem Strom aus dem nahen Innkraftwerk und Wärmepumpentechnik wird etwa Fernkälte erzeugt, die beim Krankenhaus gebraucht wird.

Mehrere Funktionen
Andererseits erfolgt eine Einspeisung in die bereits bestehende Bioeniergieanlage, mit der 60 Prozent des Kufsteiner Wärmebedarfs gedeckt wird. Das Projekt inkludiert auch eie Wasserstofferzeugung inklusive Tankstelle (vor allem für Lkw und Busse). „Wir können rund eine Tonne Wasserstoff pro Tag erzeugen. Ein Lkw kommt mit 50 Kilo Wasserstoff rund 600 Kilometer weit“, rechnete Tiwag-Projektleiter Andreas Burger vor.

„Fossile Energieträger damit zurückdrängen“
Von einem Vorzeigeprojekt, mit dem fossile Energieträger zurückgedrängt werden können, sprachen Tiwag Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser und Direktor Johann Herdina. Mit im Boot sind auch die Projektpartner Tigas, Hydrogenics Europe aus Belgien, Maximator GmbH aus Deutschland und FEN-Systems aus Innsbruck). Die Tiwag reichte „Power2X“ bei der EU ein – als eines von 44 Projekten, bei denen es großteils um Transport und Energie geht. Mit dem ernüchternden Resultat, dass das Kufsteiner Großprojekt nicht ausgewählt wurde.

Nun Änderungen notwendig
Sind die Wasserstoff-Pläne damit geplatzt? „Nein, aber die Projektkonzeption war natürlich auf den EU-Call ausgerichtet“, sagt Tiwag-Sprecher Christof Mergl, nun müsse eine technische und wirtschaftliche Überarbeitung erfolgen. Konkret geht es etwa darum, wie die Produkte aus der Elektrolyse (Wasserstoff, Sauerstoff) verwertet werden können. Bezüglich Förderungen hat man nun nationale Töpfe im Visier - beispielsweise aus dem Verkehrs- und Umweltministerium. „Eine zeitliche Verzögerung ist derzeit nicht absehbar“, hält Tiwag-Sprecher Mergl am Baustart im kommenden Jahr fest.

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