Fünf Prozent der geförderten Landwirtschaften in Österreich kontrolliert die AgrarMarkt Austria (AMA) jedes Jahr. Ein skurriler Zufall, dass es am Langnerhof schon 18 Mal an der Tür geklopft hat. In der dritten Generation führen Andrea und Georg Weiß den Biohof und eine dazugehörige Alm. „Selbstverständlich soll es Kontrollen geben! Das ist sehr wichtig. Aber, wir hatten nicht nur zwei, sondern drei Kontrollen in einem Jahr. Dazu kommt noch die Almkontrolle“, erklärt die Bergbäurin. Ärgerlich vor allem, weil es bei keiner der 18 Kontrollen der AMA je eine Beanstandung gab. Während viele Landwirte nicht eine einzige Kontrolle in zehn Jahren hatten, seien Bergbauernhöfe mehrmals im Jahr „Opfer“ der zeitraubenden Prüfungen. Laut AMA werde durch eine Mischung aus Risikoauswahl und Zufallsprinzip ausgewählt, wer drankommt.
Den Betrieb leitet das Paar seit 2012. Erst 2013 wurde ein neuer Stall gebaut und alles modernisiert, damit der Bauernhof weiterhin im Vollerwerb bleiben kann. Alles was anfällt, wird selbst gemacht. „Wir sind leidenschaftliche Landwirte, aber das grenzt an Schikane“, ärgert sich die Drautalerin.
Kammer-Boss steht hinter Betrieben
Auch die Landwirtschaftskammer versteht den AMA-Kontrollwahn bei den Oberkärntnern nicht. Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler: „Wenn immer wieder die gleichen Betriebe ausgewählt werden, obwohl keine Beanstandungen vorliegen, dann hapert es am System!“ Er verlangt eine Nachjustierung: „Der wirtschaftliche Druck auf die Höfe ist sowieso schon enorm.“
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