Katamaran gekentert

Segel-Drama am Grundlsee: Mädchen (19) reanimiert

Steiermark
07.07.2019 08:00

Ein schreckliches Unglück ist am Freitagnachmittag am Grundlsee im steirischen Bad Aussee geschehen: Mit seiner 19 Jahre alten Tochter ging ein Wiener (58) bei herrlichstem Wetter segeln. Durch eine Windböe kenterte der Katamaran plötzlich, die Frau wurde unter Wasser gedrückt. Hans Amon eilte den beiden sofort zu Hilfe.

„Der Tag war wunderschön, deshalb habe ich beschlossen, zwei Stunden früher aufzuhören“, erzählt Tischler Hans Amon. Schon seit 37 Jahren ist er leidenschaftlicher Windsurfer, kennt den See wie seine Westentasche. „Allerdings war es sehr böig, das Windsurfen hat aber unglaublichen Spaß gemacht.“

Der Katamaran, mit dem ein 58-jähriger Wiener und seine Tochter (19) unterwegs waren, ist ihm bereits aufgefallen. „,Sehr mutig’, dachte ich, bei diesem Wind. Ich habe selber einen Katamaran und weiß, dass man bei diesen Verhältnissen schon sehr gut damit umgehen können muss.“

„Ich wusste, da ist jetzt was passiert“
Plötzlich spürte Amon eine besonders starke Böe. Sein Segel fiel ins Wasser und auch er landete im etwa 19 Grad kalten See. „Als ich wieder auf meinem Windsurfer war, sah ich, dass der Katamaran gekentert war. Das Segel stand senkrecht nach unten ins Wasser. Menschen hab’ ich keine gesehen. Ich wusste, da ist jetzt was passiert!“

So schnell er konnte, fuhr er zum Boot und schrie um Hilfe. Zwei Personen in einem Elektroboot wählten den Notruf und fuhren Richtung Unfallstelle. Inzwischen konnte sich der Vater retten und seine Tochter, die sich im Trapez verfangen hatte, mit dem Kopf über Wasser halten. Gemeinsam zogen sie das reglose Mädchen auf den Katamaran.

19-Jährige war schon ganz blau im Gesicht
„Ich hab’ sie beatmet, er hat die Herzdruckmassage gemacht“, erzählt der Kamerad der Feuerwehr Grundlsee (Bild unten). Auch sein Bruder und dessen Frau kamen mit einer Plätte, die Leute aus dem E-Boot halfen bei der Reanimation.

„Als wir sie herausgezogen haben, war sie blau angelaufen. Bei der Reanimation hat sie wieder Farbe im Gesicht bekommen.“ Kurz darauf war auch schon die Wasserrettung der Feuerwehr Gössl angekommen. Sie brachte das Mädchen ans Ufer. Dort wurde es mit Eigenpuls vom Rettungshubschrauber übernommen.

Hans Amon: „Ich habe schon zwei Menschen das Leben gerettet. Ich wünsche mir so sehr, dass sie es schafft!“

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