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Nokia 8.1: Features der Oberklasse für 330 Euro?

Digital
13.07.2019 06:01

Smartphones werden immer teurer und mit ihren Spitzenmodellen kratzen immer mehr Hersteller an der 1000-Euro-Grenze. Dabei gibt es Oberklasse-Features wie quasi randlose Displays und Multi-Kamera-Systeme längst auch in Mittelklassegeräten. HMD Global hat mit seinem Nokia 8.1 etwa ein Gerät mit scharfem Display, Achtkern-Chip, Metallgehäuse und Doppelkamera im Sortiment, das im Online-Handel schon ab 330 Euro zu finden ist. Wir haben es getestet.

Dass man bei HMD Global, wo die Rechte an der Marke Nokia heute liegen, etwas von Mittelklasse versteht, hat man nicht zuletzt mit dem Nokia 7 Plus bewiesen. Das bot bereits vor einem Jahr Oberklasse-Features zum Sparpreis und hinterließ im Test einen ob des erschwinglichen Preises gut gelungenen Eindruck. Mittlerweile buhlt mit dem Nokia 8.1 ein neuer Herausforderer um die Gunst der preisbewussten Smartphone-Käufer.

Was im Nokia 8.1 auf technischer Ebene steckt, sehen Sie hier:

Nokia 8.1

CPU

Snapdragon 710: 2 x 2,2 + 6 x 1,7 GHz

RAM

4 GB

Diagonale

6,18 Zoll (IPS, HDR)

Auflösung

2246 x 1080

Speicher

64 GB

Speicherkarten-Slot

bis 400 GB (belegt 2. SIM-Slot)

Hauptkamera

Doppelkamera:
12 Megapixel (F/1.8, OIS)
13 Megapixel (F/2.4, Tiefenschärfe)

Frontkamera

20 Megapixel (F/2.0)

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou

Maße

154,8 x 75,8 x 8 Millimeter; 180 Gramm

Akku

3500 mAh (lädt via USB-C)

Extras

Glas-Metall-Chassis
Fingerscanner (hinten)
Dual-SIM (SIM oder microSD)
Updates direkt von Google

Software

Android 9 (Android One)

Preis

ab ca. 330 Euro

Für derzeit günstigstenfalls rund 330 Euro - die Preise für das Nokia 8.1 im Online-Handel gehen weit auseinander - liefert HMD Global ein recht attraktives Paket ab. Der Achtkern-Chip bietet genug Power für die alltägliche Smartphone-Nutzung und macht auch in Benchmark-Belastungstests eine gute Figur.

Der Snapdragon 710 erzielt einen AnTuTu-Score von rund 170.000 Punkten - und damit ähnliche Leistungswerte wie zwei Jahre alte High-End-Geräte. In Kombination mit den vier Gigabyte RAM ist man damit bestens für ein flüssiges Android-Bedienerlebnis gerüstet, selbst für komplexere Spiele ist genug Leistung vorhanden.

Das helle IPS-Display im Nokia 8.1 weiß ebenfalls zu gefallen. Dank gestreckter Full-HD-Auflösung bietet es mehr als genug Schärfe, überzeugt zudem mit natürlicher Farbdarstellung und guter seitlicher Ablesbarkeit. Die Einkerbung am oberen Bildschirmrand fügt sich dabei gut ins Android-Bedienerlebnis ein und erwies sich im Test nicht als störend.

Gute Doppelkamera mit stabilen Ergebnissen
Die Doppelkamera des Nokia 8.1 macht ebenfalls einen guten Job. Dank Blende F/1.8 gelingen auch bei suboptimalen Lichtverhältnissen noch gute Bilder - nicht ganz so hell wie bei noch lichtstärkeren, aber auch noch einmal deutlich teureren Geräten, aber dank optischer Bildstabilisierung stets von hoher Schärfe.

Der Phasenvergleichs-Autofokus arbeitet bei guten Lichtverhältnissen ausnehmend schnell, bei schlechterem Licht nimmt er sich aber etwas mehr Bedenkzeit als es bei teureren Rivalen der Fall wäre. Die 13-Megapixel-Zweitkamera ermöglicht nette Unschärfe-Spielereien, überhaupt ist die Kamera-App mit vielen Funktionen gespickt, inklusive Zeitlupen- und Zeitraffervideos, Panorama- und Profimodus. Die Frontkamera machte im Selfie-Praxistest auch im Kunstlicht helle und detailreiche Schnappschüsse, draußen arbeitet sie sowieso tadellos.

Kamera steht leicht aus Chassis hervor
Verarbeitung und Ausstattung lassen ebenfalls nur wenige Wünsche offen. Das Nokia 8.1 hat im Gegensatz zu vielen Oberklassegeräten noch einen klassischen Audio-Klinkenanschluss, kann - wenn man auf eine zweite SIM-Karte verzichten kann - mit microSD-Speicherkarten ausgerüstet werden, besitzt einen zuverlässigen Fingerscanner an der Rückseite und hat auch ein wertiges und sauber verarbeitetes Metall-Glas-Gehäuse. Der glänzend gefräste und bei unserem Testgerät in heller Kupferoptik gehaltene Rahmen könnte sich bei Langzeitnutzung als anfällig für Kratzer erweisen, überdies ist die aus dem Gehäuse hervorstehende Kamera nicht optimal.

Schnörkellose Software, ausdauernder Akku
Die Software - Android 9 im Google-Original - hat uns im Test ebenfalls sehr gut gefallen. Weil bei Android One keine Hersteller-Bloatware vorinstalliert ist, läuft das System schön rund und schnörkellos. Updates kommen durch den Verzicht auf die meisten Hersteller-Dreingaben - nur die Kamera hat Nokia überarbeitet - zeitnah auf das Gerät, alles ist aufgeräumt und übersichtlich.

Beim Akku hat man ebenfalls gute Arbeit geleistet. Die 3500 Milliamperestunden halfen unserem Testgerät auch bei intensiverer Nutzung problemlos durch den Tag, sparsame User könnten auch durchaus einen zweiten Betriebstag herausholen. Geladen wird über verdrehsicheres USB-C - und zwar dank 18-Watt-Netzteil auch in angemessener Geschwindigkeit. Ein Ladevorgang ist nach rund zwei Stunden beendet.

Fazit: Das Nokia 8.1 baut die Stärken des Nokia 7 Plus aus dem Vorjahr aus, ist dank weniger Displayrand handlicher und mit einer noch etwas besseren Kamera ausgestattet. Rechenleistung, Ausstattung und Display werden die allermeisten Nutzer ebenfalls zu überzeugen wissen. Wir meinen: Mit dem Nokia 8.1 hat die finnische Kultmarke ein interessantes Smartphone für Preisfüchse im Sortiment, das sich kaum Schwächen leistet - aber auch in umkämpftem Terrain um Kunden buhlt, immerhin bekommt man manch älteres High-End-Modell auch schon um 300 bis 350 Euro.

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