„Falter“-Bericht

Neue Hinweise auf Straches Neonazi-Vergangenheit

Österreich
04.06.2019 21:44

Die Wiener Wochenzeitung „Falter“ hat am Dienstagabend neue Hinweise auf die Vergangenheit von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in der rechtsextremen Szene veröffentlicht. Ein Foto zeigt den jugendlichen Strache vor einer Karte Nazi-Deutschlands, außerdem liegt dem „Falter“ eine offenbar von Strache gezeichnete Postkarte vor, in der er „Heilgrüße“ nach „Deutsch-Österreich“ verschickt. Strache selbst bezog noch am Dienstagabend zum „Falter“-Bericht auf seiner privaten Facebook-Seite Stellung.

Laut dem Bericht des Magazins habe „Heinrich der Glückliche“ im November 1990 eine Postkarte zum Andenken an den Nazi-Ritterkreuzträger Robert Colli nach Wien geschickt. „Heinrich“ ist der Verbindungsname, den Strache in seiner Burschenschaft Vandalia trägt. Auf der Karte ist zu lesen, Nazi-Oberst Colli habe „seine Pflicht getan“. Die Postkarte stammt offenbar von der rechtsradikalen Burschenschaft Olympia, der Colli angehörte.

Postkarte offenbar mit 21 Jahren als junger FPÖ-Funktionär verschickt
Strache soll auf der vom „Falter“ veröffentlichten Postkarte „Deutsche Heilgrüße vom Ledersprung in Leoben“ an die „lieben Bundesbrüder“ (der „Ledersprung“ ist ein nach wie vor gepflegter Aufnahmeritus in den Bergmannsstand bzw. in verwandte Berufsstände an der Montanuniversität Leoben, Anm.) verschickt haben. Gezeichnet ist die Karte mit „Heil Deutschland“ und „Heinrich d. Glückliche“ sowie weiteren Unterschriften. Adressiert wurde die Karte nach „D-Oesterreich“, was laut „Falter“ wohl „Deutsch-Österreich“ bedeutete. Zu dem genannten Zeitpunkt war Strache 21 Jahre alt und seit über einem Jahr FPÖ-Funktionär in Wien, so der Bericht.

Ein weiteres veröffentlichtes Foto zeigt den jungen Strache bei einer Burschenschaftsmensur. An der Wand hinter ihm hängt eine Karte von Nazi-Deutschland in den Grenzen von 1939.

Strache: „Hat nichts mit NS oder Nazitum zu tun“
„Diese Bilder haben nichts mit NS oder Nazitum zu tun, sondern mit einer Mensur und der Deutschen Burschenschaft“, reagierte Strache via Facebook auf die „Falter“-Veröffentlichung.

Auch die Länderkarte sei „keine NS-Karte“, sondern zeige „die Deutschen Sprachinseln, Sprach- und Siedlungsgebiete vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges“, so der Ex-Vizekanzler.

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