Abschaffung des Regresses, mehr Demenzkranke und schwindender Rückhalt in Familien - der Pflegesektor erlebt Umbrüche wie nie zuvor. Da will Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister nichts dem Zufall überlassen. Wissenschaftliche Prognosen sollen die Planung der nötigen Betreuungskapazitäten erleichtern.
Der sogenannte Altersalmanach wird in Niederösterreich bereits seit den 1990er-Jahren erstellt. Doch erst jetzt, in Zeiten dramatischen Wandels der Bevölkerungsstruktur, tritt dessen wahre Bedeutung zutage. „Aus diesen Daten können wir ableiten, was nötig ist, um die Pflegeversorgung in gewohnter Qualität aufrecht zuerhalten“, sagt Landesrätin Teschl-Hofmeister. Mit Professor Franz Kolland stellte sie gestern die Aktualisierung der Studie vor. Demnach wird die Einwohnerzahl des Landes bis 2035 um knapp sieben Prozent steigen.
Der Anteil der über 60-Jährigen wird dann bereits ein Drittel ausmachen, heute sind es 26%. „Derzeit können mehr als 90 Prozent aller Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden betreut werden“, so Teschl-Hofmeister. Allerdings: Schon in sechs Jahren wird man um 18 Prozent mehr Langzeit-Pflegeplätze brauchen, bei der 24-Stunden-Betreuung daheim rechnet der Forscher mit einem Plus von einem Viertel. Die Landesrätin: „Diese Prognosen geben uns die Möglichkeit, rechtzeitig alle nötigen Weichen zu stellen.“
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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