Es hat sich bereits im Laufe des Jahres abgezeichnet: Nach 2017 gibt es in Tirol auch heuer einen Rückgang bei den Flüchtlings-Aufgriffen. Alles in allem gingen den heimischen Fahndern 5000 Illegale ins Netz - und somit um ein Drittel weniger als noch im Vorjahr. Die drei Top-Nationen sind Nigeria, Marokko und Pakistan.
Es war eines der beherrschenden Themen der vergangenen Jahre: die nicht enden wollende Flüchtlingskrise, die auch vor Tirol nicht Halt gemacht hat. Zwischen 2012 und 2017 landeten hierzulande insgesamt rund 42.500 Illegale in den Fängen der Polizei. Der absolute Aufgriffs-Rekord wurde im Jahr 2016 mit 11.812 verzeichnet. Seitdem zeigt die Kurve wieder nach unten. Im Vorjahr waren es 7406 - „und heuer werden es unterm Strich rund 5000 sein“, bilanziert Landespolizeidirektor Helmut Tomac im Gespräch mit der „Krone“. Das ist ein deutliches Minus von rund 33 Prozent.
Gefährliche Flucht auf Waggons, Busse beliebt
Der Großteil der Flüchtlinge kommt nach wie vor über die Brennerroute - sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße. „Auf Güterzügen etwa gab es bis 16. Dezember 207 Aufgriffe, im gesamten Vorjahr waren es 290“, schildert Tomac. Interessant: Während im Jänner noch 65, im Februar 53 und im März 26 Illegale von Waggons heruntergeholt wurden, gab es über den Sommer so gut wie keine Aufgriffe auf Güterzügen. Im November waren es dann schon wieder 20 an der Zahl.
Beliebte Reisemittel sind weiterhin auch internationale Reisebusse. An die 400 Flüchtlinge wurden heuer in solchen bei der Einreise nach Tirol ertappt. Die Dunkelziffer ist gewiss viel höher.
Deutlicher Rückgang bei Anlandungen in Italien
Ein eklatanter Rückgang wurde bei den Flüchtlings-Anlandungen an der Küste in Süditalien verzeichnet - die Zahl sank von 120.000 im Vorjahr auf nunmehr 23.000 (minus 81 Prozent).
Über 90 Staaten: Nigeria nimmt ersten Rang ein
Die Liste der Länder, aus denen die in Tirol aufgegriffenen Migranten stammen, umfasst laut Fremdenpolizei bereits über 90 Nationen. Platz eins geht heuer an Nigeria, gefolgt von Marokko, Pakistan, Afghanistan und Syrien. Die Zahl der Asylanträge hat sich von 1200 auf rund 600 halbiert.
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