Justiz-Groteske

Nach Prozess: Terrorhelfer vor der Abschiebung

Salzburg
22.09.2018 06:15

Er hatte die Handynummer des Terrorhirns der furchtbaren Paris-Anschläge mit mindestens 130 Toten in seinem Mobiltelefon gespeichert, das in einem Salzburger Flüchtlingsheim gefunden wurde - jetzt sitzt der Marokkaner bei uns in Schubhaft.

Hintergrund ist eine Justiz-Groteske. Denn der Nordafrikaner war mit weiteren zwei mutmaßlichen Paris-Terrorhelfern im Flüchtlingsstrom nach Österreich eingereist. Während seine zwei Begleiter in einer Unterkunft nahe der Mozartstadt gefasst wurden, tauchte der junge Marokkaner unter.

Zurück blieb aber sein Handy mit der Telefonnummer des bei der Attentatsserie in Paris getöteten Planers Abdelhamid Abbaaoud. Darauf gab es einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft wegen Terrorverdacht.

Nach seiner Festnahme wurde der junge Verdächtige zu uns ausgeliefert und bei einem ersten Prozess zu sechs Jahren Haft verurteilt, die aber vom Höchstgericht aufgehoben wurden. In einem zweiten Verfahren gab es dann einen Freispruch, gegen den der Staatsanwalt Nichtigkeitsbeschwerde erhob - so weit, so verwirrend.

Während der Einspruch noch läuft, wurde über den Terrorverdächtigen aber nun die Schubhaft verhängt. Er sitzt in Vordernberg (Stmk.) und wartet auf seine Abschiebung in seine Heimat Marokko

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