Eine weinende Frau war im Hintergrund zu hören. „Ihre Tochter hatte einen Autounfall in Wien. Die Versicherung ist aber seit zwei Tagen abgelaufen. Wir brauchen sofort 50.000 Euro als Sicherheitsleistung“, meinte ein Mann am Handy. Die Eltern des mutmaßlichen Opfers waren geschockt, reagierten dann aber richtig.
Ein paar schöne Herbsttage wollte ein Ehepaar in seinem Häuschen im Bezirk Wiener Neustadt verbringen. Dann zerstörte ein Anruf die Idylle. „Ihre Tochter hat soeben einen schweren Autounfall in Wien gehabt. Da die Versicherung abgelaufen ist, könnte es Probleme geben“, erklärte ein frecher Betrüger. Dann die Forderung: 50.000 Euro, damit es zu keinen behördlichen Schwierigkeiten kommt und mögliche Schäden abgedeckt werden können. Als der geschockte Papa meinte: „So viel Geld kann ich nicht lockermachen“, die rasche Antwort des Anrufers: „Wir nehmen auch Goldbarren, Münzen und Schmuck.“ Inzwischen hatte aber die Mutter des angeblichen Opfers ihre Tochter am Mobiltelefon erreicht. „Mir geht es gut. Ich hatte keinen Unfall, Mama“, gab es Entwarnung.
Noch bevor eine Übergabe des Geldes vereinbart werden konnte, endete das Gespräch - die Betrüger meldeten sich nicht mehr. „Als ich den Fall anzeigen wollte, erklärte man mir, dass man vor Ort keine technischen Möglichkeiten für eine Anrufüberwachung habe“, wundert sich das Beinahe-Opfer immer noch.
Verhaftet wurde im Raum Schwechat indes ein Betrüger, der Handyanbieter und Versandhäuser um 20.000 Euro geschädigt haben soll.
Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung
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