Montag folgt Prozess

Betrugsfall um Pinzgauer Thermen-Projekt

Salzburg
16.09.2018 06:20

Am Montag ist das gescheiterte Thermen-Projekt Thema im Landesgericht Salzburg: Der deutsch-usbekische Investor Artur M. (64) muss sich wegen Betrugs verantworten. Er sicherte die Finanzierung von 60 Millionen Euro zu, ließ sich einen 380.000-Euro-Vorschuss bezahlen - danach folgten Funkstille und Anklage.

Der Angeklagte (64) war 2009 noch Chef der „Swiss Management AG“ - die Investoren-Firma hinter dem Zukunftsprojekt einer Wellness- und Thermenanlage im Pinzgauer Saalachtal in St. Martin bei Lofer. Seit dort vor mehr als 20 Jahren Thermalwasser gefunden wurde, schwebt die Vision einer Therme in den Köpfen von Gemeindepolitikern.

Für die Realisierung wollte der in der Schweiz lebende Deutsche ein 60-Millionen-Euro-Darlehen gewähren. Für erste Vorverträge und Anwaltshonorare überwies die von mehreren Pinzgauer Gemeinden gegründete Betreiberfirma Ende 2009 380.000 Euro an ihn. Doch danach passierte nichts mehr:  2012 wurde M.s Firma noch aus dem Schweizer Handelsregister gelöscht.

Daraufhin klagte die Staatsanwaltschaft den bereits zweifach vorbestraften Deutschen wegen schweren Betrugs an. Den ersten Prozess, im Mai 2015, schwänzte M. und ließ damals ausrichten, dass er es nicht einsehe, in Österreich vor Gericht zu erscheinen.

Richter Philipp Grosser erließ einen Haftbefehl. Nach einem langen Auslieferungsverfahren ist M. seit dem 10. August in Österreich: nämlich in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Puch. Am Montag wird er dem Richter vorgeführt: Wie sein Anwalt Michael Hofer verrät, ist M. zu den Vorwürfen nicht geständig: Vielmehr spielt er den Miesepeter den Gemeinden zu.

Übrigens: Trotz jahrzehntelanger Debatten und dem Betrugs-Fall ist das Thermen-Projekt noch nicht tot, bestätigt Ortschef Josef Leitinger: „Wir bleiben dran.“ Details nannte er aber keine.

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