Migräne-Qualen

Weniger Attacken mit neuen Medikamenten

Gesund
12.09.2018 06:00

„Nur“ Kopfweh? Noch immer bestehen Vorurteile und Missverständnisse, obwohl mehr als die Hälfte der Österreicher von Kopfschmerzen geplagt werden, 38 Prozent sogar chronisch. 45 Prozent haben Migräne-Attacken. Für sie kommen neue Arzneien auf den Markt.

„Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind Spannungskopfschmerz und Migräne die weltweit zweit- und dritthäufigsten Erkrankungen überhaupt“, erklärte Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Eugen Trinka, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie und Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie an der Christian Doppler Universitätsklinik Salzburg. Er warnte anlässlich des Europäischen Kopfschmerz- und Migränetages am 12. September auch vor unkontrollierter, lang andauernder Selbstmedikation mit frei verkäuflichen Mitteln, die einen Schmerz-Teufelskreis auslösen kann. Er rät, stärkere Beschwerden bzw. wenn diese länger andauern oder häufig wiederkehren abklären zu lassen. Bei plötzlich ungewohnt massivem Kopfweh oder Veränderung bekannter Beschwerden, sofort zum Arzt! Es könnte z. B. ein Schlaganfall oder Tumor dahinter stecken.

Für Migräniker gibt es nun Hoffnung auf Linderung ihres Leidens und Verbesserung der Lebensqualität mit vier Medikamenten aus einer neuen Wirkstoffklasse (monoklonale Antikörper). Ein unter die Haut zu spritzender Wirkstoff dieser Arzneigruppe konnte laut der aktuellen STRIVE-Studie die Zahl der Attacken senken. Er wirkt auf einen Botenstoff (CGRP) im Gehirn ein, der an der Schmerzweiterleitung und -empfindlichkeit beteiligt ist und im Speichel und Blut während einer Migräneattacke verstärkt vorkommt. CGRP spielt daher eine gut belegte Rolle bei der Entstehung der Beschwerden.

„Die Wirksamkeit und Sicherheit der vier monoklonalen Antikörper wurde und wird in vielen Studien untersucht, an einigen davon war auch die Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie beteiligt“, berichtet Neurologe Assoz.-Prof. Priv.-Dozent Dr. Gregor Brössner, Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft und Leiter der Ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen der MedUni Innsbruck.

Eva Rohrer, Kronenzeitung

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