Ein folgenschweres Überholmanöver kostete im Mai in Tamsweg einem Einheimischen (58) das Leben: Ein Zimmerer wollte damals auf der B96 an einem Lkw vorbeiziehen und prallte frontal in den Dacia des Opfers. Im Landesgericht Salzburg unterstrich der Unfall-Gutachter: „Er hätte den Unfall vermeiden können.“
An jenem 2. Mai war der Arbeiter auf dem Weg in die Firma. Vor Sonnenaufgang fuhr er auf der B96 in Richtung Tamsweg. Um 5.47 Uhr dann ein Knall: Der VW-Golf-Fahrer überholte einen Lkw, übersah aber den Gegenverkehr. Ein frontaler und tödlicher Zusammenprall folgte. Erinnern kann sich der Lungauer aber nicht mehr, wie er Richter Albrecht Mandl erzählt. Er ist zudem nach wie vor im Krankenstand: Beim Unfall bohrte sich ein Glassplitter in sein Auge, vier OPs musste er durchmachen.
Doch kurz vor dem Crash sah der Lenker noch gut: Experte Gerhard Kronreif sprach von einer Sichtweit von 800 Metern - zudem war es hell genug. „Der Angeklagte überholte trotz totem Sichtbereich.“ Das Opfer hatte keine Chance. „Er hätte den Gegenverkehr länger beobachten müssen“, resümiert Kronreif.
„Sie sind nicht zu schnell, nicht betrunken und nicht übermüdet gewesen. Sie haben nur nicht gut genug geschaut“, verhängte der Richter drei Monate auf Bewährung und schickte den Angeklagten zum Verkehrssicherheitstraining. Nicht rechtskräftig. Zudem muss er der Witwe, die nach 20 Jahren Ehe ihren Mann verlor, 35.000 Euro zahlen.
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