Rücktritt eingereicht

Intel-Chef stürzt über Beziehung zu Mitarbeiterin

Elektronik
25.06.2018 09:47

Intel-Chef Brian Krzanich hat seinen Job wegen einer früheren Beziehung zu einer Mitarbeiterin verloren. Der 58-Jährige reichte seinen Rücktritt ein, nachdem der Chipkonzern von der Affäre erfuhr. Der bisherigen Finanzchef Robert Swan übernimmt interimistisch den Chefposten und den Sitz im Verwaltungsrat.

Eine interne Untersuchung habe zwar ergeben, dass die Beziehung einvernehmlich war, Krzanich habe damit jedoch gegen den Verhaltenskodex verstoßen, hieß es. Der 58-Jährige ist seit 1982 für Intel tätig, 2015 war er zum Vorstandschef ernannt worden. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Krzanich ist nicht der erste US-Konzernchef, der über eine Beziehung am Arbeitsplatz stürzt. Bei Boeing wurde Harry Stonecifer 2005 zum Rücktritt gedrängt, nachdem eine Affäre mit einer Mitarbeiterin bekannt wurde.  Mark Hurd verlor 2010 den Chefposten beim Computerkonzern Hewlett-Packard, weil der Verwaltungsrat zu dem Schluss kam, dass er Kontakte zu einer externen Mitarbeiterin unter anderem durch falsche Abrechnungen vertuschen wollte.

Aufs und Abs
Krzanich hatte sich auf die Fahnen geschrieben, die Abhängigkeit Intels vom seit Jahren schrumpfenden PC-Markt zu verringern. Es gelang ihm jedoch nicht, Intel-Chips doch noch in Smartphones und Tablets zu bringen - dieses lukrative Geschäft beherrscht Technologie des Chip-Designers ARM.

Auch die Wette auf die sogenannten Wearables - tragbare Computer wie Smartwatches - schlug fehl. Intel macht aber gute Geschäfte mit Chips für Rechenzentren und drängt auch ins Cloud-Geschäft. Mit dem Kauf des Autozulieferers Mobileye will Intel zudem groß bei der Entwicklung selbstfahrender Autos mitspielen und arbeitet unter anderem an den Roboterwagen von BMW mit.

Nach Aktienverkauf in der Kritik
In die Kritik geriet Krzanich Anfang des Jahres als die schwerwiegenden Sicherheitslücken in der Prozessor-Architektur bei Intel und anderen Anbietern öffentlich wurden. Intel wurde bereits im Sommer 2017 über die Schwachstelle informiert und arbeitete mit IT-Sicherheitsforschern an einer Lösung.

Krzanich verkaufte aber noch im Herbst ein Paket von Intel-Aktien - und die Anmeldung dafür erfolgte nachdem der Konzern von der Schwachstelle erfuhr. Der Aktienverkauf wurde kritisiert, weil die Intel-Aktie nach Bekanntwerden der Schwachstelle absackte.

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