07.06.2018 19:53 |

Mädchen vergewaltigt

Sex-Mord: Tatverdächtiger Asylwerber enthaftet

Der Mordfall Susanna F. erschüttert ganz Deutschland: Nachdem in Wiesbaden die Leiche der seit 22. Mai vermissten 14-Jährigen gefunden worden war, gingen die Ermittler davon aus, dass zwei Täter das grauenhafte Verbrechen begangen hatten. Während einer der Verdächtigen, ein erst 20-Jähriger, in seine Heimat Irak geflüchtet war, wurde ein 35-jähriger Türke verhaftet. Am Donnerstagabend folgte der Knalleffekt: Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr. Der 35-Jährige habe das Justizgebäude bereits wieder verlassen und könne sich frei bewegen.

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Die Ermittler bestätigten am Donnerstag, dass das Mädchen Opfer eines Sexualmordes geworden war. Es sei durch „Gewalteinwirkung auf den Hals“ getötet worden. Der junge Iraker Ali B. wird verdächtigt, Susanna kurz nach ihrem Verschwinden vergewaltigt und ermordet zu haben. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler nun durch die Obduktion der Leiche der 14-Jährigen und der Auswertung von DNA-Spuren.

Der 20-Jährige befindet sich auf der Flucht, ein weiterer Asylwerber, ein 35-jähriger Türke, wurde am Mittwoch festgenommen, ist nun aber wieder auf freien Fuß.

Die 14-Jährige war vor ihrem Verschwinden mit Freunden in der Wiesbadener Innenstadt unterwegs gewesen und abends nicht wie abgesprochen nach Hause zurückgekehrt. Wie die Polizei bei der Pressekonferenz mitteilte, wurde Susanna zuletzt von einem Zeugen in einer Flüchtlingsunterkunft in Begleitung eines Mannes gesehen. Bei der Polizei gingen nach dem Verschwinden des Teenagers mehrere Zeugenhinweise ein, die auf ein Verbrechen hindeuteten. Nach längerer Suche fand die Polizei dann - wie berichtet - am Mittwochnachmittag in einem schwer zugänglichen Gelände ihre Leiche.

Familie buchte Tickets unter falschem Namen
Der irakische Tatverdächtige Ali B. reiste nach Angaben der Ermittler bereits am vergangenen Wochenende mit seiner Familie überhastet ab. B., sein Vater, seine Mutter und fünf Geschwister flogen demnach am 2. Juni von Düsseldorf erst in die Türkei und von dort weiter in den Irak. Die Tickets waren laut den Ermittlern einen Tag zuvor unter falschen Namen gebucht worden.

Auf den Flugtickets seien andere Namen angegeben gewesen als auf den ebenfalls am Flughafen vorgelegten Aufenthaltspapieren für Deutschland, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen, Stefan Müller. Die Gruppe habe aber auch sogenannte Laissez-passer-Dokumente - eine Art Passierschein - in arabischer Sprache mit Passbildern dabeigehabt, die von der irakischen Botschaft ausgestellt worden seien. Am Flughafen seien nach den bisherigen Erkenntnissen die Passfotos, aber nicht die Namen abgeglichen worden.

Iraker wohnte in der Nähe des Leichenfundorts
Wie die Polizei am Donnerstag bei der Pressekonferenz bekannt gab, war B. im Oktober 2015 nach Deutschland gekommen. Er sei mit dem damals großen Flüchtlingszustrom über die Türkei und Griechenland gekommen, so Müller. Zunächst seien er und seine Familie in der hessischen Erstaufnahme in Gießen untergebracht gewesen, im März 2016 seien sie dann nach Wiesbaden gekommen. Der 20-Jährige und seine Angehörigen hatten dann zuletzt in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe des Fundorts der Leiche gewohnt. 

Asylantrag Ende 2016 abgelehnt
Der Asylantrag des Irakers wurde am 30. Dezember 2016 abgelehnt, dagegen klagte B., wie am Donnerstag zu erfahren war. B. war polizeibekannt, bei der Pressekonferenz wurden mehrere Gewalttaten aufgelistet, bei denen der 20-Jährige in den vergangenen Jahren als Verdächtiger in Polizeigewahrsam genommen worden war. Im April des Vorjahres soll B. unter anderem Frauen beleidigt haben und in eine Schlägerei verwickelt worden sein. Und auch heuer soll er laut den Ermittlern schon auffällig geworden sein, etwa eine Polizistin angerempelt und angespuckt haben.

Besonders brisant: In der Flüchtlingsunterkunft, in der der 20-Jährige wohnte, war im März wegen Vergewaltigung ermittelt worden. Ein erst elf Jahre altes Mädchen soll in der Unterkunft vergewaltigt worden sein - und Ali B. zählt zum Kreis der Verdächtigen.

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