Ein millionenschwerer Smartphone-Coup 2012 in einer Lagerhalle in Wiener Neudorf (NÖ) steht kurz vor der Aufklärung – der dritte Täter wurde aktuell nach jahrelanger Flucht an der Balkan-Grenze gefasst ...
Balkan-Medien jubeln bereits, denn vor Kurzem ging örtlichen Ermittlern ein besonders dicker „Fisch“ ins Netz. Die montenegrinische Grenzpolizei schlug am Übergang Dračenovac zu – und verhaftete „BM“. Der Serbe, gegen den ein internationaler Haftbefehl von Interpol Wien vorlag, soll im Jahr 2012 exakt 5705 Mobiltelefone im Gesamtwert von über 1,6 Millionen Euro erbeutet haben – bewaffnet und eiskalt.
Zur aufsehenerregenden Vorgeschichte: In der Nacht auf den 4. April stürmten drei Masken-Männer das Lager eines Mobilfunkanbieters in Wiener Neudorf (NÖ). Mit Pistolen bedrohten, schlugen und fesselten sie zwei Mitarbeiter, verdrehten die Überwachungskamera und verluden zwei Stunden lang stapelweise edelste Smartphones in einem Lkw. Nur hochpreisige Ware wanderte in die Hände der Kriminellen – offensichtlich mit Insiderwissen am Werk.
Zwei der Täter standen bereits wenige Monate später in Wiener Neustadt vor Gericht und wurden zu jeweils 3 und 4,5 Jahren Haft verurteilt. Doch der dritte Komplize blieb spurlos verschwunden. Er dürfte jedenfalls in seiner Heimat untergetaucht sein, zahlreiche Spuren verliefen aber bislang im Sand.
Millionenraub als Rätsel – wohin verschwand Beute?
Bis jetzt! Laut Polizei nutzte „BM“ mehrere falsche Identitäten, um sich jahrelang dem Zugriff zu entziehen. Erst durch die enge Zusammenarbeit zwischen Interpol Podgorica und Wien konnte seine wahre Identität ans Licht kommen.
Der mutmaßliche Bandenprofi sitzt nun in Auslieferungshaft in der Kleinstadt Bijelo Polje, über seine Rückführung nach Österreich entscheidet demnächst der Haftrichter.
Bis heute bleibt übrigens ein Rätsel, wohin die Mega-Beute verschwand. Ein Täter hatte behauptet, diese in einem Wald bei Sopron (Ungarn) „entsorgt“ zu haben. Ob sich dort noch Gold in Smartphone-Form versteckt, ist unklar – sicher ist nur: Der Mann, der wohl die Antwort kennt, wird bald im Detail verhört werden.
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