„Ergreifender Moment“

Nach 66 Jahren: Knochen von Forscher gefunden

Ausland
11.08.2025 19:57

1959 stürzte Dennis Bell in eine antarktische Gletscherspalte. Ein Rettungsversuch scheiterte, der Forscher blieb sterbend zurück. Jetzt sind seine sterblichen Überreste aufgetaucht, weit von der Unglücksstelle entfernt.

Ein Team polnischer Forscher habe die Überreste des damals 25-jährigen Dennis „Tink“ Bell im Jänner zwischen Steinen, die durch das Schmelzen des Gletschers freigelegt wurden, entdeckt, teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey (BAS) mit. Die Knochenfragmente seien daraufhin nach London gebracht worden.

DNA-Test
Ein DNA-Test am King‘s College in London habe gezeigt, dass die gefundenen Fragmente mit Proben von Bells Bruder und seiner Schwester übereinstimmten. Der Meteorologe stürzte den Angaben zufolge im Juli 1959 in eine Gletscherspalte auf King George Island, als er mit drei Kollegen einen Gletscher besteigen und geologische Arbeiten vornehmen wollte.

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Er wurde gefunden – jetzt ist er nach Hause gekommen.

David Bell, Bruder des verunglückten britischen Meteorologen Dennis Bell

Jahrzehntelanges Rätsel nun geklärt
Die Direktorin des Instituts, Jane Francis, sprach von einem „ergreifenden und bedeutsamen“ Moment. „Dieser Fund bringt Klarheit in ein jahrzehntelanges Rätsel und erinnert uns an die menschlichen Geschichten, die in der Geschichte der Antarktisforschung verborgen sind.“

Dennis Bell wurde 1934 geboren. 1958 zog er für eine auf zwei Jahre angelegte Expedition in eine britische Forschungsbasis, auf der rund zwölf Menschen lebten. Der Stützpunkt befand sich etwa 120 Kilometer von der nördlichen Küste der Antarktischen Halbinsel entfernt. Bell sei für einen Wetterballon zuständig gewesen, heißt es in einem Bericht der BBC. Daten davon habe er regelmäßig nach Großbritannien gefunkt.

Sein Bruder David Bell erzählte der BBC, er sei dankbar für den Fund. Bald werde er nach England reisen, wo er zusammen mit seiner Schwester die Überreste bestatten wolle. „Es ist wunderbar; ich werde meinen Bruder treffen“, sagte Bell. „Man könnte sagen, wir sollten nicht so begeistert sein, aber wir sind es. Er wurde gefunden – jetzt ist er nach Hause gekommen.“

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