Richtiges Verhalten

Einsatz Bahnhof: Schulung für den Polizeinachwuchs

Tirol
08.05.2018 10:07

Auf welche Gefahren muss ich bei einem Einsatz im Gleisbereich achten? Wie gehe ich mit Sex-Übergriffen, Attacken auf Schaffner oder anderen Straftaten in Zügen um? Oder was tue ich bei einer Massenschlägerei in der Bahnhofshalle? 25 Polizeischüler lernten am Montag von ÖBB-Mitarbeitern wichtige Verhaltensregeln für ihren späteren Beruf.

Kurz nach Weihnachten kletterte ein 16-Jähriger am Bahnhof in St. Johann in Tirol bei einer Schneeballschlacht mit seiner Cousine auf einen Zug und geriet in die 15.000-Volt-Oberleitung. Er war sofort tot. Zum Glück sind solche Todesopfer nur selten zu beklagen. Aber speziell in den Zügen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Erst Mitte April wurde eine 15-Jährige in einem Regionalzug zwischen Innsbruck und Zirl begrapscht. Nicht selten klagen Zugbegleiter, dass sie beleidigt, angespuckt oder sogar verprügelt wurden. Vorfälle wie diese - egal ob im Zug, auf Gleisen oder im Bahnhofsbereich - rufen natürlich auch stets die Polizei auf den Plan. Damit angehende Beamte wissen, was sie im Ernstfall zu tun haben, gehört Schulungen mit den ÖBB zum Ausbildungsprogramm.

„Es geht auch um eure eigene Gesundheit!“
So lauschten auch am Montag 25 Polizeischülerinnen und Polizeischüler etwa am Frachtenbahnhof in Hall, während der Zugfahrt in die Landeshauptstadt oder in der Betriebsführungszentrale der ÖBB am Hauptbahnhof in Innsbruck gespannt den Ausführungen von Theodor Schranz, regionaler Sicherheitsbeauftragter der ÖBB-Infrastruktur AG, sowie Martin Wieser, zuständig für die Sicherheit im Personenverkehr. Wie verhalte ich mich bei der Alarmierung? Wie kann ich mich im Gleisbereich orientieren? Und welche Regeln muss ich beachten? Fragen wie diese wurden den künftigen Gesetzeshütern, die ab August Praxis sammeln, beantwortet. „Nie die Gleise betreten, ohne dass euer Einsatzleiter oder ein Notfallkoordinator dem Schritt vorher zugestimmt hat. Es geht um eure Sicherheit und Gesundheit“, mahnte Schranz. „Ein Schnellzug kann mit 160 km/h daherbrausen, Verschiebetätigkeiten können stattfinden oder es kann noch Strom fließen.“ Neben den gut ausgerüsteten Zügen für sensible Tunnelrettungen, konnten sich die Polizeischüler die Videoüberwachung in den Zügen genau ansehen. „Die Aufnahmen werden 48 Stunden lang gespeichert“, weiß Wieser. „Die Aufnahmen der 120 Kameras am Hauptbahnhof hingegen sind 120 Stunden gespeichert.“

Trotz guter Schulung bleibt nur zu hoffen, dass die künftigen Polizisten nur selten zu Zwischenfällen in Zügen, auf Gleisen oder im Bahnhofsbereich gerufen werden.

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