Putzig und gefräßig

Asiatischer Marienkäfer bedroht unser Ökosystem

Steiermark
30.10.2009 16:56
Der Asiatische Marienkäfer macht heimischen Naturschützern ziemliches Kopfzerbrechen. Er sieht zwar harmlos und nett aus, vermehrt sich aber explosionsartig und könnte das sensible ökologische Gleichgewicht kippen. Millionen dieser erst vor wenigen Jahren eingeführten Insektenart überfluten mittlerweile das Land.

So manche Hausmauer wird von Hunderten Asiatischen Marienkäfer bevölkert, vor allem im Gebiet zwischen Gleisdorf und Hartberg. "Aber wir finden Exemplare in allen Teilen der Steiermark", erzählt Johannes Gepp vom Grazer Institut für Naturschutz.

Noch weiß keiner, welche Folgen die explosionsartige Vermehrung dieser Insektenart haben wird. "Aber es könnte zur Katastrophe kommen", warnt Gepp. Das schlimme Szenario: Die Asiaten fressen die Larven der heimischen Marienkäfer, die einen wichtigen Part in unserem Ökosystem übernehmen – sie halten die Blattläuse im Schach! Durch einen dezimierten Bestand an heimischen Käfern könnte die Blattlauspopulation außer Kontrolle geraten.

Käfer könnte auch Wein schaden
Auch den Winzern droht Ungemach: Kommt der "Asienimport" bei der Weinlese unbeabsichtigt mit in die Maische, hat das einen bitteren, paprikaähnlichen Geschmack zur Folge. Gepp: "Derzeit ist es noch nicht so schlimm." Einen wachsamen Blick auf die weitere Entwicklung wird er dennoch werfen.

Daten und Fakten

  • Der Asiatische Marienkäfer wurde zur Schädlingsbekämpfung in holländischen Glashäusern eingeführt. Die Insekten kamen aber aus und breiteten sich über West- und Südosteuropa aus. 2006 wurde der Käfer erstmals in Österreich entdeckt.
  • Der Asiatische Marienkäfer ist wesentlich größer als die heimischen Arten, kann bis zu 19 Punkte und verschiedene Farben – rot, gelb, orange usw. – haben.

von Jakob Traby, "Steirerkrone"

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