"Die Olympischen Spiele in Vancouver stehen vor der Tür, deshalb haben wir uns vom ÖSV entschlossen, diesen Informationstag durchzuführen, damit dort nichts passiert", erklärte Schröcksnadel, "es hätte ja auch das ÖOC organisieren können." Und Schröcksnadel gestand auch, dass es ohne den Skandal von Turin, die Veranstaltung, die dem ÖSV rund 7.000 Euro kostete, nicht gegeben hätte: "Weil ich das Problem nicht erkannt hätte."
"Wir wurden diskriminiert"
Doch dem ÖSV-Präsidenten ist auch klar, dass nach den Vorfällen von Turin der ÖSV in eine Schieflage geraten ist. "In den letzten Jahren wurden wir diskriminiert. Wir haben nie einen Euro für Doping ausgegeben und das lasse ich mir auch nicht unterstellen." Schröcksnadel sprach damit die Vorwürfe des Olympia-Lobbyisten Erwin Roth, wonach der ÖSV Medikamente beschafft haben soll, die auch auf der Dopingliste stehen.
Österreich eigentlich Vorreiter
Schöcksnadel verwies darauf, dass der ÖSV bereits vor neun Jahren sein Antidoping-Programm gestartet habe, in dem jeder Athlet systematisch dokumentiert wird. Der ÖSV bot auch an, dieses System mit Computerprogramm anderen Verbänden zur Verfügung zu stellen. "Ich kann mir vorstellen, dass die NADA dafür auch Geld zur Verfügung stellt", freute sich NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab, der in Igls betonte, dass Österreich im Anti-Doping-Kampf eine Vorreiterreiterrolle in Europa innehabe.
Und diese Vorreiterrolle wurde vom Schweizer Arzt Peter Jenoure, Mitglied der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) und der medizinischen Kommission des IOC auch hinterfragt: "Dadurch kommt es zu Ungleichbehandlungen der Athleten. Wir in Österreich und der Schweiz kontrollieren regelmäßig, viele andere Länder nehmen es viel lockerer, oder kontrollieren gar nicht."
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