Soziale Verantwortung – ein wichtiger Grundsatz im Strafrecht, der leider ab und an zu kurz kommt. Am Dienstag jedoch erkannten Richter Gerhard Melichar (Bild) und Staatsanwalt Thomas Willam, dass die Angeklagten – 22 und 23 Jahre alt – nicht ins Gefängnis gehören.
Cannabis nach Tirol gekarrt
Die Anklageschrift liest sich zunächst wie eine Krimi: Die "Junkies" haben über drei Jahre hinweg 5,5 Kilo Cannabis, Exstacy und Heroin über den Achenpass von Bad Tölz nach Tirol gekarrt. In Innsbruck wurde der Stoff teilweise verkauft. 2009 sprengte die Polizei das Drogen-Netzwerk. Bei Gericht redeten die jungen Männer nicht lange um den heißen Brei herum und legten ein volles Geständnis ab. Zudem haben sie einen "kalten Entzug" (ohne Hilfe von Medikamenten) hinter sich und sind von der dreimonatigen Untersuchungshaft schwer geläutert.
Strafe bereits abgegolten
"Nie wieder wollen wir mit Drogen hantieren oder irgendwie sonst straffällig werden", machten sie Melichar klar. Beide befinden sich in Therapie und haben gute Aussichten auf Arbeit. 18 Monate Haft, davon 14 Monate auf Bewährung, verhängte Richter Melichar. Die restlichen vier Monate Haft müssen nicht verbüßt werden, da mehr als zwei Drittel der verhängten Strafe bereits durch die Untersuchungshaft abgegolten wurden. Das Urteil wurde von allen Seiten angenommen.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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