Ab auf die Piste

Voll durchstarten mit “Colin McRae: DiRT 2”

Spiele
02.10.2009 16:33
Zwei Jahre nach dem tragischen Tod der schottischen Rallye-Legende Colin McRae bei einem Hubschrauberabsturz geht die nach ihm benannte Rennspielserie mit "DiRT 2" in die nächste Runde und beschert Offroad-Fans neben zahlreichen neuen Herausforderungen vor allem eines: jede Menge Spaß!

Wie so oft gilt es auch in "Colin McRae: DiRT 2" den Sprung von der Amateur- in die Profi-Liga zu schaffen. Der Weg dorthin ist allerdings im wahrsten Sinne des Wortes steinig und führt über zahlreiche Rennen der unterschiedlichsten Art in aller Herren Länder. Ausgangspunkt einer jeden Rallye ist jedoch der eigene Wohnwagen, von dem aus es in Form eines interaktiven Menüs zu den Kursen in London, Kroatien, Mexiko, Marokko, Japan, China oder auch Malaysia geht. So abwechslungsreich die Austragungsorte, so unterschiedlich auch das Streckenbild und der Fahrbelag: Harter Asphalt, staubige Pisten, jede Menge Sand und regelrechte Gatschpartien im Dschungel wechseln sich ab und fordern Mensch wie Maschine gleichermaßen.

Einfach mal die Zeit zurückdrehen
Dennoch ist "DiRT 2" in mancher Hinsicht einfacher als seine Vorgänger. Verantwortlich dafür zeichnet das neue Rückblenden-Feature, mit dem Spieler im Falle eines Crashs oder sonstigen Patzers die Zeit für wenige Sekunden zurückdrehen können. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Rückblenden ist abhängig von der Wahl des Schwierigkeitsgrades, der ebenso wie die Art des Schadensmodells – realistisch oder nur optischer Natur – vor jedem Rennen neu festgelegt werden kann und bestimmt, wie viel Geld und Erfahrungspunkte nach einem Sieg auf das Konto des Fahrers wandern. Einsteiger können dank dieser Lösung auch ohne Siege Erfahrung sammeln und neue Strecken freispielen, während Profis ohne spielerische Hilfen schneller an das dicke Geld und die dicken Autos kommen.

Pimpen nach Lust und Laune
Von Letztgenannten gibt es übrigens reichlich: Fahrzeuge aus sieben unterschiedlichen Klassen – vom Buggy über Trucks bis hin zu Rallye-Boliden wie dem BMW X3 – kämpfen auf den insgesamt 66 Pisten um die besten Plätze. Jedes Vehikel kann dabei sowohl in technischer als auch optischer Hinsicht den persönlichen Vorlieben angepasst und mit Extras wie neuen Lackierungen, Deko-Zubehör fürs Cockpit oder auch frischen Sounds für die Hupe "gepimpt" werden. Manchmal gewinnt man aber auch die Dienste einer neuen Beifahrerin, die dann rechtzeitig warnt, wenn eine scharfe Kurve kommt oder die Asphaltstraße unvermittelt in Schotter übergeht, wobei auch hier zwischen einer allgemein verständlichen "Casual"- und einer Profi-Ansage gewählt werden darf.

Vollkontakt-Rennen oder Solo-Fahrten gegen die Zeit
Letzten Endes zählt aber nur der Sieg, und wer den erreichen will, muss sich in "DiRT 2" in einer Vielzahl von Disziplinen behaupten. Neben Rennevents, in denen man sich an die Spitze eines achtköpfigen Fahrerfeldes setzen muss, oder klassischen Etappen-Rallyes werden unter anderem Solo-Fahrten gegen die Uhr oder Kopf-an-Kopf-Herausforderungen geboten. Auch online darf man sich messen: Zur Auswahl stehen "kontaktfreie" Rennen gegen die Uhr oder "Vollkontakt-Rennen" mit dem gesamten Fahrerfeld. Wem das zu anstrengend ist, der kann den anderen Spielern beim "Staubfressen" aber auch einfach zusehen und dabei von einem Fahrer zum nächsten springen.

Selten war Rasen schöner
Dabei bietet sich ausreichend Gelegenheit, die fast schon fotorealistisch wirkende Grafik in Augenschein zu nehmen. Besonders eindrucksvoll ist der Blick aus dem Cockpit, wenn plötzlich Schlamm und Schmutzwasser gegen die Scheibe schlagen, während das kleine Hula-Mädchen auf dem Armaturenbrett ihre Hüften kreisen lässt; oder wenn mal wieder einer der prominenten Mitstreiter, darunter Ken Block und X-Games-Spezialist Travis Patrana, das eigene Heck streift und dort seine Spuren in Form von Kratzern oder Dellen hinterlässt. Untermalt wird die exzellente Optik von einem nicht minder gelungenen Soundtrack, der mit Bands wie Queens of the Stone Age oder Scars on Broadway überwiegend Fans solider Rockmusik bedient. Nervig sind in diesem Zusammenhang auf Dauer nur die zu gut gemeinten und übersteigerten Sprüche und Ratschläge der lieben Kollegen vor, während und auch nach dem Rennen.

Fazit: Die anfängliche Befürchtung, "DiRT 2" könnte aufgrund des Rückblenden-Features zu spielerischer Schmalspurkost verkommen sein, bestätigt sich glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: Die Rallye-Serie aus dem Hause Codemasters bietet auch in ihrer siebten Auflage jede Menge fordernder Rennen, lässt dabei blutige Anfänger jedoch nicht mehr außen vor. Sprich: Jeder kann so fahren, wie es ihm beliebt - und dabei trotzdem ohne gefrustet zu werden seinen Spaß haben. "DiRT 2" überzeugt aber nicht nur in spielerischer, sondern vor allem auch in technischer Hinsicht. Wer einmal an chinesischen Reisfelder vorbeigerast, die Weite der mexikanischen Wüste genießen konnte oder sich heftige Duelle in den engen Gassen kroatischer Dörfer geliefert hat, wird den "Gasfinger" so schnell nicht wieder vom Controller nehmen wollen.

Plattform: Xbox (getestet), PS3, PC (Dezember), Wii, DS, PSP
Publisher: Codemasters
krone.at-Wertung: 9/10

von Sebastian Räuchle

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