Angesichts des Wildwuchses von weltweit schon 1400 Kryptowährungen und speziell Bitcoins warnt auch ein Wiener Topbanker eindringlich vor der von Spekulanten geweckten Goldgräberstimmung: Der jetzige Hype erinnere an Fehlentwicklungen früherer Märkte – etwa ans „Tulpenfieber“ im 17. Jahrhundert.
„Mit dem Argument der begrenzten Verfügbarkeit und der Möglichkeit, anonym Zahlungen leisten zu können, rücken Kryptowährungen ins Interesse der Spekulanten – völlig unabhängig von volkswirtschaftlichen Parametern und regulierten Märkten. Sie verfehlen allerdings alle ihr Ziel, nämlich eine stabile Währung zu gewährleisten“, gibt der Wiener Topbanker Mag. Alois Limberger von der Schoellerbank zu bedenken.
In der Tat kann sich der Wert von Bitcoins laufend binnen Sekunden um einige Prozent ändern. An Geschäftsabschlüsse in dieser „Währung“ ist nicht zu denken. Mehr noch: Unter Umständen würde sich bei einem fallenden Bitcoin-Markt binnen Sekunden die Marge für den Verkäufer in Luft auflösen. „Das ist einer jener Gründe, weshalb beispielsweise der Online-Handelsriese Amazon Bitcoins nicht als Zahlungsmittel akzeptiert."
Limberger präzisiert: „Die Schwankungsbreite bei der Wertfindung von Kryptowährungen ist sehr hoch, es gibt keinen liquiden beziehungsweise geregelten Markt. All das macht Bitcoins & Co. zu einem ungeeigneten Investment. Die Risiken dabei kommen einem Casino-Besuch gleich.“
Mark Perry, Kronen Zeitung
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