Fünf Meter geflogen

Baum schleudert Landwirt durch die Luft

Tirol
31.08.2009 14:28
Ein Bauer ist am Sonntagvormittag bei Waldarbeiten in Erl (Bezirk Kufstein) von einer Fichte vier bis fünf Meter in die Luft geschleudert worden. Der Stamm war wie ein Katapult gespannt und löste sich, während der Mann darauf herumsprang. Dieser krachte bei seinem Fall mit der Hüfte auf einen anderen Baum und verletzte sich schwer. Er konnte sich nicht mehr bewegen und schrie um Hilfe, aber niemand hörte ihn. Erst, als er zu Hause vermisst wurde, begann seine Lebensgefährtin nach ihm zu suchen und fand ihn verletzt am Waldboden.

Der Unterländer war bereits am Samstag das erste Mal im Wald unterwegs, um einige Nadelbäume zu fällen. Am Sonntag wollte er die gefällten Bäume entrinden, weil sie stark von Käfern befallen waren. Eine rund 30 Meter hohe Fichte, die er am Vortag zu fällen versucht hatte, blieb allerdings zwischen zwei Bäumen hängen und war nicht zu Boden gefallen. Zudem hatte sich der Stamm teilweise unter zwei über einem Hohlweg liegende Bäume geschoben. Diese drückten mit ihrem Gewicht auf den Stamm der Fichte und erzeugten eine enorme Bogenspannung.

Weil der Landwirt auch diesen Baum entrinden wollte, versuchte er den "Hänger" mit einer Holzstange zu drehen und auszuhebeln. Der Baum bewegte sich allerdings nicht.

Fünf Meter hoch geschleudert
Der Unterländer kletterte daraufhin auf den hängenden Stamm, begab sich in die Mitte und sprang darauf herum. Er wollte so den Baum in Schwingung bringen, damit dieser auf den Boden rutschen kann.

Der Baum begann tatsächlich zu schwingen, brach aber aufgrund der Spannung rund acht Meter unterhalb des Gipfels ab. Dadurch schnellte der Rest des Baums nach oben und schleuderte den darauf stehenden Mann vier bis fünf Meter in die Höhe.

Wandergruppe hörte ihn nicht
Der Mann krachte daraufhin mit seiner Hüfte auf einen Baumstamm. Er erlitt dabei schwere Verletzungen und konnte sich nicht mehr bewegen. Seine einzige Möglichkeit war, um Hilfe zu schreien.

Hoffnung kam auf, als er Stimmen hörte - also schrie er lauter. Kinder oder Wanderer waren in der Nähe des Trockenbachgrabens unterwegs. Leider bemerkte den Mann niemand. Erst später, als er nach mehreren Stunden nicht nach Hause kam, machte sich die Lebensgefährtin Sorgen. Sie ging in den Wald und fand den 52-Jährigen schwer verletzt auf dem Baumstamm liegend. Sie rief sofort die Rettung an.

Schwierige Bergung
Der Landwirt wurde von einem Notarzt und Rettungssanitätern an der Unfallstelle erstversorgt. Abtransportieren konnten sie ihn jedoch noch nicht – zu viele gefällte Bäume waren im Weg. Erst der Bergrettung war es mit Hilfe einer Einrad-Trage möglich, den Mann zu bergen. Anschließend wurde er in das Krankenhaus Kufstein gebracht.

Symbolbild

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