Krisenbranche

Time-Warner Music wurde verkauft

Musik
24.11.2003 18:50
Neue Bewegung in der angeschlagenen Musikbranche: Warner Music, die Musiksparte des Time-Warner-Konzerns, ist an eine Investorengruppe verkauft worden. Der Kaufpreis liege bei 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Mrd Euro), teilte Time Warner am Montag mit.
(Bild: kmm)
Unter den Investoren ist auch der frühereSeagram-Chef Edgar Bronfman Jr., der in den 90er Jahren UniversalMusic zum Branchenführer aufgebaut und anschließendan Vivendi verkauft hatte. Der britische Musikkonzern EMI stiegzuvor aus dem Bieterwettstreit um Warner Music aus und muss sichjetzt vorerst allein im schwachen Markt behaupten. Erst vor wenigenWochen hatten Bertelsmann und Sony die Fusion ihrer Musikspartenbeschlossen.
 
Die Gruppe um Bronfman kaufe auch die Warner-Musikverlage,hieß es weiter. Time Warner hat die Option, in den nächstendrei Jahren nach Abschluss des Geschäfts 15 Prozent am neuenUnternehmen zu kaufen sowie 19,9 Prozent unter bestimmten Bedingungen,die nicht näher beschrieben wurden. Das Geschäft stehtnoch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbshüter,soll aber in zwei Monaten stehen.
 
Auch BMG wollte ein Stück vom Kuchen
Mit Time Warner hatte fast ein Jahr lang auch dieBertelsmann AG verhandelt. Nachdem die Differenzen in Bewertungsfragennicht beigelegt werden konnten, handelte Bertelsmann anfang Novemberdie Fusion der Musiksparten mit dem japanischen Sony-Konzern aus.Bei Warner galt ein Verkauf an Bronfman kartellrechtlich unbedenklicherals ein Zusammengehen mit EMI. In der Branche wird davon ausgegangen,dass die Aufsichtsbehörden höchstens eine Fusion ehemaligerKonkurrenten genehmigen würden.
 
Mehr als 800 Künstler "verscherbelt"
Warner Music mit Labeln wie WEA, Atlantic und Elektrahat mehr als 800 Künstler unter Vertrag, darunter Stars wieMadonna, Eric Clapton, Phil Collins oder Alanis Morissette. DasUnternehmen wies im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,3 MilliardenDollar aus und hat rund 5300 Mitarbeiter. Warner/Chapell Musicist einer der führenden Musikverlage.
 
Weitere Investoren neben Bronfmans Lexa Partnerssind die Investmentgesellschaften Thomas H. Lee Partners, BainCapital und Providence Equity Partners. Der Name des Medien-MilliardärsHaim Saban, dem in Medienberichten ebenfalls eine Beteiligungan dem Konsortium nachgesagt wurde, tauchte in der Time-Warner-Mitteilungnicht mehr auf. In Branchenkreisen galt es am Montag als unwahrscheinlich,dass Saban dabei ist.
 
Die Musikbranche leidet schwer unter sinkenden Umsätzenund Gewinnen durch unerlaubte Kopien auf CD-Rohlingen und im Internet.Wegen der schwierigen Lage wird mit einer weiteren Konsolidierunggerechnet.
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