Auf Eis gelegt
EU rudert bei “Nackt-Scannern” zurück
"Wir wollten das gesamte Paket nicht wegen eines umstrittenen Begriffs aufs Spiel setzen", so der Sprecher. Aus technischen Gründen müsse aber der gesamte Vorschlag zurückgezogen und neu vorgelegt werden. Die neue Fassung werde voraussichtlich um zwei Wörter kürzer sein, als der erste Text, nämlich um "body" und "scanner".
Aus für Flüssigkeitsverbot
Die Kommission will gleichzeitig an dem im selben Entwurf vorgeschlagenen Aus für das Flüssigkeitsverbot im Flughandgepäck bis spätestens April 2010 festhalten. Als Voraussetzung dafür gilt, dass bis dahin entsprechende Geräte zum Aufspüren flüssiger Sprengstoffe erhältlich und in Verwendung sind. Dabei handelt es sich um eine gänzlich andere Technologie als bei den Ganzkörper-Scannern.
Hinsichtlich Letzterer zeigt sich die Kommission allerdings "weiterhin überzeugt", dass diese eine "sehr nützliche Rolle als ergänzendes Mittel" zur Kontrolle seien. Die Kommission akzeptiere jedoch, dass "gewisse Aspekte" näher analysiert werden müssten, bevor auch das Europaparlament auf der Basis bestimmter Schutzbestimmungen seine Zustimmung geben könne.
Wenig Zustimmung für Durchleuchtungsgeräte
Im Europaparlament waren die Kommissionspläne zur Einführung der umstrittenen Durchleuchtungsgeräte im Oktober kaum auf Gegenliebe gestoßen. In Anfragen an die Kommission erkundigten sich mehrere Abgeordnete, wie die Brüsseler Behörde die möglicherweise zudringliche Betrachtung intimer Körperteilen verhindern wollten. Außerdem bemängelt wurde die fehlende Beurteilung möglicher Gesundheitsrisiken durch die Scanner und Unsicherheiten beim Daten- und Persönlichkeitsschutz.
Mehrere Europaabgeordnete begrüßten am Donnerstag den Rückzieher der Kommission auf bei den Ganzkörper-Scannern. Der SPÖ-Europaabgeordnete Jörg Leichtfried bedauerte in einer Aussendung allerdings den Rückzieher der EU-Kommission beim Einsatz von "Nacktscannern" auf europäischen Flughäfen.
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