Belastungsprobe

Baja: Edge of Control

Spiele
07.10.2008 15:08
Sie gilt als das härteste Offroad-Rennen der Welt: die Baja 1.000. Die berühmt-berüchtigte Rallye führt ihre Teilnehmer auf einer Strecke von über 2.000 Kilometern traditionell vom Norden der mexikanischen Halbinsel Baja California bis zur Südspitze. Der Haken an der Sache: Pausen gibt es nicht - die Distanz muss in einem Stück absolviert werden. Dass Mensch und Maschine dabei an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangen, versteht sich von selbst. Mit "Baja: Edge of Control" fahren nun auch Konsoleros bis ans Limit.

Denn wo in anderen Rennspielen oftmals nur wenige Runden gedreht werden müssen, liegen bei den namensgebenden Baja-Rennen bis zu drei Stunden Fahrzeit zwischen Start- und Ziellinie. Selbst gestandene Gamer dürften angesichts dieser ultimativen Off-Road-Herausforderung ins Schwitzen geraten. Doch keine Angst: Der Titel hat abseits dieser abendfüllenden Rennen auch kurzweiligen Fahrspaß zu bieten.

Zur Auswahl steht neben den schnellen Einzelrennen, die sich in die sechs Rennmodi Circuit, Rally, Baja, Hill Climb, Open Class und Freestyle unterteilen, auch ein umfangreicher Multiplayer-Part, in dem Rennen sowohl on- als auch offline via Splitscreen ausgetragen werden können. Herzstück ist allerdings die "Baja-Karriere", die sich über alle zehn zur Verfügung stehenden Vehikel-Klassen erstreckt – von den Baja Bugs über die 4x4s bis hin zu den schweren Trophy Trucks. In jeder Klasse gilt es rund ein Dutzend unterschiedlicher Rennen erfolgreich zu absolvieren, ehe die nächste PS-Stufe freigeschaltet wird.

Klingt einfach, ist es aber nicht, weshalb jeder hart verdiente Euro wieder in neue Vehikel und das Tuning der eigenen Boliden fließt. Die Entwickler haben hier ganze Arbeit geleistet und jedes noch so kleine Teil zur Modifikation durch den Spieler freigegeben. Ob Ansaugstutzen, Stoßdämpfer, Bremse oder Kupplung: An allem darf nach Herzenslust geschraubt werden. In der Praxis erweist sich das Tuning jedoch als mitunter fade Angelegenheit, wurden sämtliche Teile doch in trockene Listen gepackt, aus denen das entsprechende Zubehör dann zu wählen ist.

Tuning ist aber nicht alles, um gegen das gegnerische Fahrerfeld bestehen zu können. Wo in anderen Spielen oftmals zur Gänze auf die Bremse verzichtet werden kann, legt "Baja: Edge of Control" eindeutig den Schwerpunkt auf fahrerisches Können. Die staubigen "Buckelpisten" Mexikos offenbaren jede noch so kleine Schwäche im Umgang mit Gas- und Bremspedal sowie Lenkung. Nur wer das perfekte Zusammenspiel aller drei Komponenten beherrscht, kann bestehen. Dass Anfänger trotzdem nicht gefrustet den Controller in die Ecke werfen, liegt an dem vor jedem Rennen frei wählbaren Schwierigkeitsgrad sowie der stufenlos anpassbaren Gegner-KI.

Ebenfalls oftmals frei gewählt werden darf, ob sich Kollisionen mit Kakteen oder gegnerischen Fahrern nur optisch oder tatsächlich auf das Fahrverhalten des eigenen Autos auswirken. Dies ist vor allem in den mehrstündigen Baja-Rennen von Bedeutung, in denen nicht mal eben eine Boxengasse angefahren werden kann. Sollte der Motorblock jedoch bereits rauchen und das eine oder andere Karosserieteil abhanden gekommen sein, lässt sich auf Knopfdruck via Funk eine Reparaturunterstützung in Form eines Helikopters oder Service-Trucks anfordern.

Über weite Strecken ist man jedoch auf sich allein gestellt und kann sich an den Landschaften erfreuen. Insgesamt stehen zehn unterschiedliche Open-World-Umgebungen mit mehr als 45 Rundkursen, linearen Strecken und den sich über tausende Meilen erstreckenden "Baja 1.000" zur Verfügung. In optischer Hinsicht muss sich "Baja: Edge of Control" dabei nicht verstecken, auch wenn man auf der PS3 schon deutlich hübschere Titel - beispielsweise "MotorStorm" - gesehen hat. Wüste ist aber eben nun mal auch immer ein bisschen trostlos, und genau diese Stimmung haben die Macher mit ihren kargen Hügellandschaften perfekt eingefangen. Als gelungen darf auch der knackige Motorensound bezeichnet werden, der je nach Fahrerperspektive anders knattert und röhrt.

Fazit: Bei "Baja: Edge of Control" wird fahrerisches Können groß geschrieben. Schnellen und unkomplizierten Arcade-Spaß suchende Spieler sind hier demnach fehl am Platz. Wer sich jedoch auf das Abenteuer Wüsten-Rallye  einlässt, wird mit einem umfangreichen Angebot an Modi, Fahrzeugen, Tuning-Möglichkeiten und Strecken belohnt. Dank knackiger Gegner-KI kommt die Action natürlich auch nicht zu kurz.

Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360
Publisher: THQ
Krone.at-Wertung: 7/10

von Sebastian Räuchle

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