Geld auf Pump

Was Kredite in Yen und Franken bringen

Die Österreicher sind Weltmeister was Fremdwährungskredite angeht: Derzeit laufen Kredite in der Gesamthöhe von mehr als 44 Milliarden Euro. Die Fremdwährungskredite stiegen im vergangenen Jahr um rund 550 Mio. Euro. Konsumentenschützer warnen vor den Risken dieser Kredite, während eine aktuelle WU-Studie grünes Licht gibt. Krone.at zeigt die Vor- und Nachteile:

Kaum ein österreichischer Haushalt stehtnicht irgendwo in der Kreide: Ob Minus am Konto, der Kredit fürsHäuslbauen, das Auto oder als Startkapital für die eigeneFirma. Wir borgen uns gerne mehr aus, als wir uns eigentlich leistenkönnen. Besonders beliebt sind in Österreich Fremdwährungskreditein Yen oder Schweizer Franken. Während in der Vergangenheitviele Kreditnehmer von Währungsschwankungen und niedrigenZinsen profitiert haben, warnen Arbeiterkammer und ÖsterreichischeNationalbank vor den Risiken der Kredite: Währungsschwankungen,hohe Spesen und schwammige Vertragsklauseln machen die Kreditezum Glücksspiel.
 
WU-Studie gibt Entwarnung
Eine aktuelle Studie der WU, die vom Fachverbandder Finanzdienstler der Wirtschaftskammer in Auftrag gegeben wurde,versucht die Warnungen zu relativieren: Demnach sei der schlechteRuf des Fremdwährungskredites unbegründet: Auch beihöherem Risiko sei der Kreditnehmer mit einem Fremdwährungskreditbesser dran, als mit einem Euro-Kredit. Allerdings bezieht sichdie Studie nur auf vergangene Wertentwicklungen. Das Wechselkursrisikosei jedoch überschaubarer geworden, da Yen-Kredite starkan Attraktivität verloren hätten und die Franken-Krediteüberwiegen.
 
AK-Tipps & Kritik
Die Arbeiterkammer bleibt skeptisch und gibt denTipp: Wer sich einen Eurokredit nicht leisten kann, soll sichauch keinen Fremdwährungskredit aufnehmen. Außerdemsollte man sich genau mit Fremdwährungskrediten beschäftigenum das persönliche Risiko abschätzen zu könnenund die Kurse ständig beobachten. Kritik übt die AKan den hohen Spesen und den schwammigen Klauseln in den Verträgen.