Von den acht Monaten wurden zwei unbedingt ausgesprochen, den Rest sah Richter Wilhelm Mende dem 22-jährigen Mann unter Setzung einer dreijährigen Probezeit auf Bewährung nach. Verteidiger Philipp Winkler verzichtete daraufhin auf Rechtsmittel.
Auf nicht weniger als drei Seiten des Strafantrags waren die Wertsachen aufgelistet, die der 22-Jährige bei sich bzw. in seinem Kombi verstaut hatte, als für ihn die Handschellen klickten. Neben der SPÖ waren unter anderem mehrere praktische Ärzte, der Sozialmedizinische Dienst der Gemeinde Wien und die ÖVP-Josefstadt zum Handkuss gekommen - ihnen hatten die "Langfinger" hauptsächlich DVD-Player, Laptops und sonstige elektronische Geräte davongetragen.
Im Fahrzeug des Rumänen fanden sich aber auch zehn Armbanduhren mit dem ÖGB-Logo, die er auf Betreiben eines unbekannten Mannes nach Moldawien bringen hätte sollen, wie er nun im Grauen Haus erklärte.
"Ein paar Taschen mitnehmen"
Nach einem größeren Einkauf sei er auf dem Parkplatz eines Baumarkts von dem Russisch sprechenden Herrn gefragt worden, "ob ich ein paar Taschen mitnehmen kann", so der Angeklagte. Er habe sich dazu bereiterklärt, "weil ich dafür pro Kilogramm Gewicht bezahlt worden wäre".
Zum Vorwurf, damit professionelle Einbrecher unterstützt zu haben, bekannte sich der 22-Jährige schuldig: "Ich hab' mir schon gedacht, dass da was nicht in Ordnung sein kann. Als mich die Polizei angehalten hat, habe ich mir das noch viel mehr gedacht."
Von den eigentlichen Tätern fehlt jede Spur. Für die Staatsanwaltschaft liegt der Verdacht nahe, dass der Hehler in die Bande eingebunden war, doch lässt sich diese Vermutung nicht nachweisen.
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