Rekordwert

Inflation klettert auf 3,7 %

Österreich
16.06.2008 14:11
Die Inflationsrate ist in Österreich im vergangenen Monat wegen der starken Verteuerungen bei Sprit und Nahrungsmitteln nochmals in die Höhe gesprungen. Die Jahresrate stieg im Mai auf 3,7 Prozent, den höchsten Stand seit fünfzehn Jahren. Besonders drastisch fiel die Teuerung zum Beispiel bei Käse (+20 Prozent) und Zitronen (+49 Prozent) aus. Zwiebeln (-15 Prozent) und Internet (-17 Prozent) hingegen wurden billiger.

Mehr als ein Drittel der 3,7-prozentigen Inflationsrate im Mai wurde durch die Ausgabengruppe "Verkehr" (+8,7 Prozent) verursacht. Vor allem die massiv gestiegenen Sprit-Preise (insgesamt +27 Prozent; Diesel +36 Prozent, Superbenzin +18 Prozent, Normalbenzin +20 Prozent) fachten diese Teuerung an, wie die Statistik Austria am Montag erklärte. Mehr als ein Prozentpunkt der Gesamtrate ging im Mai auf das Konto der Treibstoffpreise. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Fahrzeugen stiegen insgesamt um 4 Prozent. Flugtickets verteuerten sich im Jahresabstand um 9 Prozent.

Wohnung, Wasser und Energie
Etwa ein Siebentel der Jahresrate ging auf "Wohnung, Wasser und Energie" (im Schnitt +2,7 Prozent) zurück. Verteuerungen bei der Haushaltsenergie (+6,8 Prozent; u.a. Heizöl +42 Prozent, Strom +1 Prozent, Fernwärme +2 Prozent; jedoch feste Brennstoffe -2 Prozent, Gas -1 Prozent) spiegelten primär die Teuerung bei Heizöl wider, das allein 0,3 Prozentpunkte der Gesamtinflation verursachte. Material für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen wurde um 4 Prozent teurer (etwa Zement +8 Prozent). Betriebskosten für Wohnungen sanken um 2 Prozent (Betriebskosten für Mietwohnungen blieben gleich, für Eigentumswohnungen sanken sie um 7 Prozent).

Nahrungsmittel um 7,2 Prozent teurer
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+6,9 Prozent) verursachte fast ein Viertel der Inflationsrate. Hauptverantwortlich waren fast einzig die Preise für Nahrungsmittel (+7,2 Prozent), die bereits seit acht Monaten etwa 0,8 Prozent-Punkte zur Gesamtinflation beitragen.

Käse kostet um 20 Prozent mehr
Molkereiprodukte und Eier wurden im Schnitt 16 Prozent teurer. Käsepreise stiegen insgesamt um 20 Prozent (Gouda +20 Prozent, Emmentaler und Frischkäse je +19 Prozent, Camembert +24 Prozent, Mozzarella +17 Prozent). Trotz des leichten Preisrückgangs von 2 Prozent von April auf Mai konnten die Preissteigerungen des vergangenen Jahres nur marginal kompensiert werden, so die Statistik Austria. Vollmilch war weiter 12 Prozent teurer als ein Jahr davor. Schlagobers verteuerte sich um 18 Prozent, Sauerrahm um 17 Prozent und Fruchtjoghurt um 14 Prozent. Die Preise für Eier waren um 13 Prozent höher als vor einem Jahr.

Brot und Getreideerzeugnisse wurden insgesamt 11 Prozent teurer (Teigwaren +41 Prozent, Gebäck +10 Prozent, Spezialbrot +9 Prozent, Weißbrot +8 Prozent, Butterkekse +17 Prozent, Nussgebäck +7 Prozent, Mischbrot +8 Prozent, Topfengolatsche +6 Prozent). Fleisch und Fleischwaren kosteten im Schnitt 4 Prozent mehr (Putenbrustfleisch +14 Prozent, Toastschinken +5 Prozent, Rindschnitzelfleisch +10 Prozent, Brathuhn +8 Prozent, Dauerhartwurst +4 Prozent). Die Preise für Speisefette und -öle waren 15 Prozent höher (darunter Butter +14 Prozent, gemischtes Pflanzenöl +31 Prozent, sortenreines Pflanzenöl +26 Prozent). Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren wurden 5 Prozent teurer, überwiegend durch deutliche Preisanstiege bei Vollmilchschokolade und Schokoriegeln (je +8 Prozent).

Zwiebeln und Internet billiger
Gemüse wurde um 2 Prozent teurer (Häuptelsalat +17 Prozent, Karfiol +22 Prozent, Paprika +9 Prozent, aber Zwiebeln -15 Prozent). Die Obstpreise dagegen blieben im Jahresabstand stabil (Pfirsiche/Nektarinen -39 Prozent, jedoch Zitronen +49 Prozent). Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 4,0 Prozent, wofür v.a. deutliche Preisanstiege bei Orangensaft (+13 Prozent) verantwortlich waren. Teurer wurde auch Bohnenkaffee (+3 Prozent).

Einziger Inflationsdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (-3,6 Prozent), hauptsächlich wegen Preisrückgängen bei Telefon- und Telefaxdiensten (insgesamt -2,7 Prozent; Internetentgelt -17 Prozent, Gesprächsentgelt Mobiltelefon -2 Prozent). Bei Telefonapparaten und Telefaxgeräten gab es starke Preisreduktionen (-42,1 Prozent; u.a. Mobiltelefongerät -53 Prozent), da einige Mobilfunkanbieter Aktivierungsentgelt-Aktionen offerierten.

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