Konkrete Ziele

Terrordrohungen gegen unsere Polizeiinspektionen

Österreich
04.08.2016 14:02

Die heimischen Sicherheitsbehörden haben Donnerstagfrüh per Mail konkrete Terrordrohungen gegen Polizeieinrichtungen erhalten. Betroffen sind vor allem Inspektionen in drei Bundesländern, wie das Innenministerium mitteilte. Aber auch gegen den Flughafen Wien und den Wiener Hauptbahnhof habe es Drohungen gegeben. Die Ermittler gehen davon aus, dass diese aus dschihadistischen Kreisen kommen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt. "Die Drohungen geben Grund zur Sorge, sind aber kein Anlass zur Panik", versucht Innenminister Wolfgang Sobotka zu beruhigen.

Laut Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck kam die Drohung von einer verdeckten Mailadresse, von der bereits mehrfach einschlägige Drohungen versandt worden waren. Der Unterschied: Diesmal wurden konkrete Ziele mit Adresse, Datum und Uhrzeit genannt. Laut Informationen der "Presse" seien 14 Inspektionen betroffen.

Nicht zuletzt deshalb ist für die Fahnder relativ klar, woher die Drohung kommt. Für genauere Angaben bezüglich der Urheberschaft ist es laut den Experten aber zu früh. Die Drohungen galten konkret Einrichtungen in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Steiermark, so Grundböck.

Brandmelder am Bahnhof sorgte für Aufregung
Auch der Wiener Hauptbahnhof sowie der Flughafen Schwechat waren betroffen. Dort wurden verstärkte polizeiliche Maßnahmen durchgeführt, Evakuierungen hat es aber nicht gegeben. Am Hauptbahnhof gab es verstärkte Polizeistreifen, die das Areal diskret durchsuchten. Aufregung gab es laut ÖBB-Sprecher Christopher Seif kurz vor Mittag im Untergeschoß des Bahnhofs, weil bei einem Gastronomiebetrieb der Brandmelder Alarm schlug. Seif zufolge wurde der Bereich geräumt, mit den Terrordrohungen habe das aber nichts zu tun gehabt.

Sobotka: "Grund zur Sorge, aber kein Anlass zur Panik"
Das Innenministerium betonte, es gebe keinen Anlass für Panikmache, man müsse aber vorsichtig sein. "Die Drohungen gegen Polizeidienststellen und öffentliche Einrichtungen in Österreich geben Grund zu Sorge, sind aber kein Anlass zur Panik", so der Innenminister in einer Stellungnahme.

Grundböck: "Man kann ja nicht einfach auf 'Löschen' drücken"
Der Verfassungsschutz übernahm umgehend die Ermittlungen. Gegen Mittag wurde der Sondereinsatz wieder "nach und nach zurückgefahren", sagte der Innenministeriumssprecher. An Spekulationen darüber, wie ernst die Anschlagsdrohungen zu nehmen seien, wollte sich Grundböck nicht beteiligen. Wenn bei den Behörden eine Drohung mit einem konkreten Zeitpunkt eingehe, müsse man reagieren. "Man kann ja nicht einfach auf 'Löschen' drücken", sagte der Sprecher.

Seit den Anschlägen auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" im Jänner 2015 in Paris müsse man jedenfalls von einer allgemein erhöhten Risikolage in ganz Europa ausgehen. "Derzeit kann niemand Ereignisse irgendwo in Europa ausschließen", so das Innenministerium.

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