Gehört gehört!

Willi Resetarits & Stubnblues: „No so vü“

Musik
20.04.2009 00:00

Auch wenn Willi Resetarits sein Alter Ego, den „Ostbahn-Kurti“, anno 2003 in Pension geschickt hat, der Musik gilt die Liebe des mittlerweile 60-Jährigen weiterhin. Mit seiner sechsköpfigen Band Stubnblues hat er jetzt das dritte Album der „Stubnblues“-Serie aufgenommen. Eine kunterbunte, aber durch und durch stimmige CD mit dem Titel „No so vü“, die am 15. April veröffentlicht wurde.

(Bild: kmm)

Der Text des Titelsongs „No so vü“ - eine melancholische und berührende Geschichte über das Leben - stammt aus der Feder des Autors, Liedermachers und Kabarettisten Peter Blaikner, der außerdem die Lyrics zu "Zwischen spad und späda" beigesteuert hat.

Wie schon beim 2007 veröffentlichten Vorgängeralbum sind erneut Texte des österreichischen Großmeisters der Mundartdichtung, H.C. Artmann (diesmal drei an der Zahl), ein wichtiger Bestandteil des neuen Werks. Gekonnt vertont wurden die Dialekt-Geschichten von der Stubnblues-Formation („Winta“) bzw. Stefan Schubert („Da r Ochtadreiska“, „Ballade fon da zuagschbeaden Gredenz“), der bei insgesamt sechs Titeln als Komponist und Texter verantwortlich zeichnet und die Platte zudem produziert hat.

Vier Coverversionen

Auch vier Coverversionen finden sich auf „No so vü“: Aus „Meet Me On The Corner“ etwa, einem 1970er-Jahre-Hit der englischen Folkrock-Band Lindisfarne, wird bei Resetarits, dem der Song laut eigenen Angaben „seit dreißig Jahren nicht aus dem Ohr ging“, „(treff ma se am) Floridsdorfer Bahnhof“. Aus „Stiched Up“, einer Komposition von Jazz-Pianist Herbie Hancock und John Mayer, die 2005 auf dem Fusion-Album „Possibilities“ erschienen ist, macht er „Echt baff“.

Vom Wiener Schriftsteller und Songwriter Ernst Molden stammt der Titel „Hammerschmidgossn“, ein Abgesang auf eine Straße, die den bürgerlichen Bezirk Grinzing mit der proletarischen Heiligenstadt verbindet, den letzterer (mit gesanglicher Unterstützung von Resetarits) auch auf seinem im Vorjahr erschienenen Album „Wien“ veröffentlicht hat. Stubnblues-Schlagwerker Peter Angerer nimmt sich schließlich eines Songs („Polvere di gresso“) des hierzulande eher unbekannten italienischen Liedermachers Gianmaria Testa an.

Fazit: Das bisher reifste Stubenblues-Album, ein Willi Resetarits, der sich gesanglich in Höchstform präsentiert, und eine sechsköpfige Stubenblues-Formation, die groß aufspielt, gekonnt verschiedenste Stile in die Songs einfließen lässt und bei der die Freude am Musizieren bei jedem einzelnen Song deutlich zu hören ist. Eine CD, die zwar nicht auf den Playlists der kommerziellen Radiostationen landen wird, aber trotzdem unbedingt gehört gehört!

von Wilhelm Eder
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