Torte verweigert

Vater fordert Toleranz für Sohn “Adolf Hitler”

Ausland
17.12.2008 12:53
Ein Familienvater aus dem US-Bundesstaat New Jersey sorgt mit der Bitte "um ein bisschen Tolerenz" gegenüber seiner Familie für Aufregung. Der Mann hatte für seinen dreijährigen Sohn in der Bäckerei einer Supermarktfiliale eine Geburtstagstorte mit Zuckergussschrift bestellen wollen, doch die Süßigkeit wurde ihm verweigert. Der Grund: Der Neonazi hat den armen Buben "Adolf Hitler" getauft! Im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" ist dies ebenso legal wie der Vorname "Arische Nation", den Heath Campbell seiner zweijährigen Tochter gab.

Der 35-jährige Nazi-Fanatiker (im Bild oben mit seiner Frau Deborah und Sohn Adolf) wendete sich wie selbstverständlich an die Zeitung "The Express-Times" und klagte einem Reporter sein Leid. Seit Dienstag berichten über die fanatischen Eltern Zeitungen aus der ganzen Welt - mit entsprechender Bestürzung. Campbell und seine zehn Jahre jüngere Frau haben ihre Kinder "JoyceLynn Aryan Nation" (1), "Honszlynn Hinler Jeannie" (2) und "Adolf Hitler" (3) genannt.

"Man muss den Vornamen meines Sohnes akzeptieren. Ich gab ihm diesen Namen, weil ich wusste, dass mein Sohn damit einzigartig sein wird. Aber es ist nur ein Name. Wenn er groß ist, wird er dadurch nicht das tun, was Adolf Hitler getan hat", sagte Campbell der Zeitung. Eine Sprecherin der Supermarktkette "ShopRite" meinte: "Wir schreiben sicher keine Geburtstagsglückwünsche für Adolf Hitler auf eine Torte. Herr Campbell weiß das schon seit zwei Jahren, im Vorjahr wollte er einen Kuchen mit Hakenkreuz-Verzierung."

Campbell bekam seine Torte übrigens in einer Filiale des US-Supermarktriesen Wal-Mart. Dort habe man verstanden, "dass ich kein Rassist bin". Auf der Geburtstagsparty seines Sohnes am Sonntag seien "12 Kinder aller Rassen" gewesen, sagte er der "Times-Express". Beim Interview trug er Militärstiefel, die von einem deutschen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg stammten. 

"Könnte sie auch Rassist, Aufhetzer oder Fanatiker nennen"
Scharfe Kritik an den Eltern kam von der "Anti Defamation League". Deren Sprecher Barry Morrison meinte: "Es ist eine Schande, dass dieser Mann seinen Kindern soetwas antun darf. Statt diesen Namen könnte er ihnen gleich Schilder mit Aufschriften wie Rassist, Aufhetzer oder Fanatiker um den Hals binden." Jugendschutz-Organisationen fordern indes, dass die Familie von Sozialarbeitern geprüft werden soll. Auch eine Klage gegen die Eltern wird verlangt.

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