Street View - der englische Begriff bezeichnet Straßenansichten, die Internet-Suchmaschinen als neuen Service anbieten. Marktführer Google hat in Tirol schon fleißig fotografiert, wartet mit der Veröffentlichung aber noch ab. Weiter ist Norc, die Suchmaschine eines rumänischen Betreibers. Dort bekommt man auf der Suche nach Adressen mancherorts schon Fotos von Tiroler Häusern und Straßenzügen mitgeliefert.
"In Zeiten steigender Einbruchs-Kriminalität beunruhigt es schon, wenn man da detaillierte Ansichten vom eigenen Haus findet", ist Johann Graßmair empört. Und er ist mit seiner Ansicht nicht alleine.
Betroffene werden allein gelassen
Der Thaurer wollte es genau wissen und fragte bei der Datenschutzkommission nach. Die Antwort war ernüchternd: "Man sagte mir, dass nichts zu machen sei. Ich müsse mich direkt mit Norc in Rumänien in Verbindung setzen." Graßmair ging zur Volksanwaltschaft - und erhielt die gleiche unbefriedigende Antwort.
Tatsächlich ist die Rechtslage für die Straßenansichten sehr unklar. Nur personenbezogene Daten wie Gesichter und Autokennzeichen werden unkenntlich gemacht - und das auch nicht immer. Das Veröffentlichen von Fotos privater Häuser muss man sich offenbar gefallen lassen. Griechenland hat die Notbremse gezogen und das Fotografieren privater Häuser verboten. In Österreich gibt man sich liberaler.
Und wenn Graßmair und andere das nicht wollen, können sie schon mal anfangen, Rumänisch zu lernen.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
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