Bill (fast) zufrieden

99ers sind derzeit das Maß aller Eishockey-Dinge

Tabellenführer, bestes Heimteam, bestes Auswärtsteam, beste Abwehr, bestes Penalty-Killing: Während die Großmacht Kärnten immer mehr zu bröckeln beginnt, sind die Graz 99ers in der Eishockey-Liga das Nonplusultra. Erfolgscoach Bill Gilligan (Bildmitte) zieht im Interview "Steirerkrone"-Reporter Marcus Stoimaier eine erste Bilanz.

"Krone": Mister Gilligan, nach dem Sieg über die Caps schien es fast so, als wären sie erstmals so richtig zufrieden mit ihrer Mannschaft...
Bill Gilligan: Naja, ich war zumindest zufrieden damit, dass wir so schnell in Führung gegangen sind. Aber wir haben sicher nicht so gut gespielt, wie es das 6:1 vermuten lassen würde. Andererseits ist's natürlich verständlich, dass die Mannschaft nach dem vierten oder fünften Tor etwas zurückgeschaltet hat.

"Krone": Sie haben auch gemeint, dass man bei Ihrer Truppe momentan einfach merkt, dass sie Spaß am Spiel hat - ist das eines der Erfolgsgeheimnisse der 99ers?
Gilligan: Manchen Spielern sieht man die Spielfreude ja wirklich an und irgendwie hat sich das auf den Rest der Mannschaft übertragen. Trotzdem muss man immer bedenken, dass auch die anderen Teams Qualität haben, einige aber zur Zeit eben nicht voll besetzt sind.

"Krone": Wen haben Sie da genau auf der Rechnung?
Gilligan: Für mich sind Salzburg, Klagenfurt und Wien doch über uns zu stellen. Und auch die Linzer haben bewiesen, dass Sie eine sehr gute Truppe haben.

"Krone": Zurück zu den 99ers: Was nehmen Sie an Positivem aus den ersten 25 Runden mit?
Gilligan: Ich bin mit der Einstellung der Spieler sehr zufrieden. Bis aufs Match in Laibach waren wir eigentlich nirgends chancenlos. Außerdem spielen wir für diesen Zeitpunkt der Saison schon sehr konstant. Und mit der Punkteanzahl bin ich natürlich auch zufrieden.

"Krone": Welcher Spieler hat Sie bisher positiv überrascht?
Gilligan: Fabian Weinhandl ragt natürlich schon etwas heraus. In einer schwierigen Situation hat er wirklich vom ersten Spiel weg seine Leistung gebracht.

"Krone": Zu Beginn der Saison haben Sie gesagt, dass sich einige Legionäre gewaltig steigern müssen...
Gilligan: Einige waren zu Beginn einfach nicht gut genug - mittlerweile spielen sie aber doch auf einem deutlich höheren Niveau. Am Transfersektor haben wir deshalb momentan sicher keinen Handlungsbedarf.

"Krone": Wann wird Sebastien Charpentier zurückkehren?
Gilligan: Er ist jetzt auch bei einer Spezialistin in München in Behandlung. Noch kann er nicht voll trainieren - wir müssen einfach abwarten.