Falschsagerei

Die 10 miesesten IT-Vorhersagen

Elektronik
12.12.2008 16:00
Das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Während viele Menschen den Jahreswechsel zum Anlass nehmen, die vergangenen zwölf Monate noch einmal Revue passieren zu lassen, nutzen einige kluge Köpfe die Gelegenheit, einen Ausblick auf das vor uns Liegende zu geben. Dass man bei Prognosen die Zukunft betreffend jedoch auch ordentlich daneben hauen kann, zeigt ein aktuelles Ranking aus den USA: Das Gadget-Magazin "T3" kürte die miesesten Vorhersagen der IT-Geschichte. krone.at stellt dir die Falschsager vor.

10. Nur ein Scherz
Auf Platz zehn der miesesten IT-Vorhersagen schafft es im Ranking des Gadget-Magazins ein Ausspruch von Sir William Thomson, besser bekannt als Lord Kelvin und seines Zeichens Physiker in Irland. "Röntgenstrahlen werden sich als Scherz erweisen", schrieb der Präsident der britischen Akademie 1883 über ein frühes Röntgenbild von Wilhelm Conrad Röntgen, das er – irrtümlicherweise, wie wir inzwischen wissen - für eine Fälschung hielt.

9. Bill und sein Spam-Problem
"Das Spam-Problem wird in zwei Jahren gelöst sein", prahlte hingegen Microsoft-Gründer Bill Gates im Jahre 2004 und schafft es damit auf Rang neun im Ranking. Dass er mit seiner Vorhersage nicht Recht behalten sollte, müssen wir beim Blick ins elektronische Postfach täglich aufs Neue feststellen. Einer Symantec-Studie zufolge machen die lästigen Werbebotschaften inzwischen 80 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs aus. Allein durch den für das Löschen der Spam-Mails benötigten Zeitaufwand entsteht den USA alljährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden von 22 Milliarden US-Dollar, so eine Studie der Universität Maryland aus dem Jahr 2005.

8. Laufburschen statt Telefon
Platz acht im Ranking der schlechtesten Vorhersagen geht an den walisischen Erfinder und Chefingenieur des British General Post Office, Sir William Henry Preece. 1878 sagte dieser: "Die Amerikaner haben Bedarf an Telefonen, aber wir nicht. Wir haben genügend Laufburschen." Sehr zu unser aller und der Freude der Laufburschen irrte sich der Gute.

7. Bescheidene Anforderungen
"Niemand wird jemals mehr als 640 KB Speicher auf seinem PC benötigen", soll Bill Gates 1981 gesagt haben, was ihm mit Rang sieben den zweiten Eintrag in den Top Ten der miesesten Vorhersagen sichert. Gates selbst bestreitet allerdings, jemals eine solche Aussage gemacht zu haben. Aktuelle Anwendungen belegen jedenfalls, dass wir mit 640 Kilobyte nicht weit kommen würden.

6. Wenn die Rakete dreimal klingelt
Mit einem aberwitzigen Vorschlag zur Effizienzsteigerung beim Postversand schafft es der ehemalige US-Postminister Arthur Ellsworth Summerfield auf Platz sechs. 1959 war er der fixen Auffassung, dass wir "an der Schwelle zur Raketen-Post stehen". Seine Bemühungen, im selben Jahr von einem U-Boot aus eine mit Briefen bestückte Cruise-Missile zu "verschicken", blieben Gott sei Dank erfolglos.

5. Größer geht nicht
Platz fünf im Falschsagerei-Ranking geht an einen Ingenieur des US-Luftfahrtkonzerns Boeing, der 1933 felsenfest davon überzeugt war, dass "niemals ein größeres Flugzeug gebaut werden wird". Er bezog sich damit auf den wenige Minuten zuvor erfolgten Jungfernflug der Boeing 247 - an Bord befanden sich ganze zehn Passagiere. Zum Vergleich: Der Airbus A380, das aktuell größte Verkehrsflugzeug der Welt, bietet theoretisch Platz für über 800 Passagiere.

4. ... und sie flimmert doch, die Kiste
Den vierten Rang des T3-Rankings belegt Hollywood-Produzent und –Regisseur Darryl Zanuck. Er sagte 1946 den Untergang des Fernsehens hervor, weil die Menschen "bald müde werden, allabendlich in eine mit Sperrholz verkleidete Kiste zu starren." Weit gefehlt: Laut Mediaresearch verbrachten die Österreicher im Jahr 2007 durchschnittlich 157 Minuten pro Tag vor ihren Flimmerkisten.

3. "Strahlend" saubere Böden
Gewaltig geirrt hatte sich auch Alex Lewyt, US-Hersteller von Staubsaugern, als er der "New York Times" 1955 in einem Interview anvertraute: "Nuklear-getriebene Staubsauger werden innerhalb der nächsten zehn Jahren wahrscheinlich Realität sein." Aber eben nur wahrscheinlich - und somit Platz drei für diese falsche Vorhersage.

2. Wer will schon einen Computer
Platz zwei geht an den US-Amerikaner Ken Olsen, Ingenieur und Gründer der Computerfirma Digital Equipment Corporation im Jahre 1957. 1977, die ersten Personal Computer waren bereits seit einigen Jahren auf dem Markt, sagte er: "Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte." Dass er damit falsch lag, zeigt ein Blick auf aktuelle Erhebungen der Statistik Austria, denen zufolge inzwischen rund 76 Prozent aller österreichischen Haushalte einen Computer ihr Eigen nennen.

1. Ein iPod hebt ab
Den ersten Platz im Ranking der miesesten IT-Vorhersagen belegt jedoch Sir Alan Sugar - britischer Unternehmer, Gründer des Elektro-Unternehmens Amstrad und ehemals Vorsitzender des englischen Fußballclubs Tottenham Hotspur – mit seiner Aussage aus dem Jahr 2005: "The iPod will never take off." Amüsanterweise befand sich der MP3-Player aus dem Hause Apple zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits auf seinem Höhenflug: Noch im selben Jahr wurde der 14-millionste Player ausgeliefert, womit die Gesamtzahl der verkauften Geräte auf über 42 Millionen stieg. Nur zwei Jahre später, im Jahr 2007, meldete Apple den Verkauf von insgesamt 100 Millionen iPods – und strafte damit Sugars Prognose Lügen.

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