Ecstasy per Post

Darknet-Verkauf: Schlamperei verriet Drogenpärchen

Web
16.09.2017 09:56

Ein Start-up der besonderen Art zog ein junges Pärchen im oberösterreichischen Bezirk Ried im Innkreis auf: Es bot über das Darknet Drogen an und verschickte diese dann per Post an Abnehmer. Da dürften die Adressen aber nicht immer gestimmt haben, denn Sendungen kamen zurück - an eine getürkte Absenderadresse, die einer ahnungslosen Firma in Ried gehörte. Die Mitarbeiter des Unternehmens alarmierten dann die Polizei, die das Drogenpärchen nun überführte.

Beide sind süchtig und in der Szene bekannt: Ein 24-jähriger Arbeitsloser, einschlägig vorbestraft, und eine 22-Jährige, ebenfalls arbeitslos. Sie war vor zwei Jahren am Flughafen Wien-Schwechat mit Drogen erwischt, nach einer Befragung aber heimgeschickt worden. Im vergangenen Mai stieg die Absolventin einer Informatik-Hauptschule dann mit ihrem Komplizen ins Darknet ein, bot von zu Hause in Eberschwang aus Ecstasy, LSD, Speed-Paste und MDMA zum Verkauf an und garantierte eine Lieferung der Ware (die sie selbst im Darknet bestellte) binnen drei Tagen.

Video-Überwachung wies Spur zu den Dealern
Das Geschäft lief gut an, bis Mitte Juni wurden bereits etwa 50 Geschäfte mit 2500 Euro Gewinn getätigt, wie die Ermittler unter Chefinspektor Rupert Ortner vom LKA später erfuhren. Beim Adressieren der Empfängerpäckchen dürfte das Innviertler Drogenpärchen aber geschlampt haben: Eine Firma aus dem Raum Ried bekam von der Post sieben Briefe zurückgestellt - die Darknet-Dealer hatten sie als Absender angegeben. Als einer der Briefe geöffnet und darin Ecstasy gefunden wurde, wurde die Polizei verständigt. Kurz darauf konnten Fahnder bei einem Postamt weitere sechs Drogenbriefe abfangen und auf den Video-Aufzeichnungen der Post schließlich das Pärchen als Absender identifizieren.

Verdächtige auf freiem Fuß, weil sie schwanger ist
Bei Hausdurchsuchungen wurden Beweismittel - wie der Laptop mit Darknet-Account, 330 Gramm Marihuana sowie eine hochprofessionelle Cannabis-Indoorzuchtanlage samt Samen und Setzlingen - sichergestellt. Der 24-Jährige wurde in Haft genommen, die 22-Jährige nur auf freiem Fuß angezeigt, weil sie in der 10. Woche schwanger ist.

Johann Haginger, Kronen Zeitung

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