Kapitän rief Polizei

Video: 15-jährige Autistin aus Flugzeug geworfen

Ausland
14.05.2015 07:54
In den USA ist eine 15-Jährige mit ihrer Familie aus einem Flugzeug geworfen worden, weil der Kapitän sich mit einer Autistin an Bord "unwohl" fühlte. Ohne dass jemand die Familie informiert hatte, landete der Pilot außerplanmäßig und Polizisten forderten Juliette Beegle und ihre Eltern auf, die United-Airlines-Maschine zu verlassen.

Die Eltern der 15-Jährigen sind fassungslos über das Geschehene: "Es tut so weh. Sie sollte nicht so behandelt werden", sagte ihre Mutter Donna Beegle dem Sender ABC. Sie schilderte, wie sich die Szenen an Bord des Fluges abgespielt hätten und wie es zu dem Zwischenstopp gekommen sei. "Juliette hat Probleme, verbal zu kommunizieren", so Donna Beegle. Wenn sie nervös werde, bewege sie ihre Hände sehr stark, mache Geräusche und weine. So teile sie ihrer Familie mit, dass sie sich nicht wohl fühle.

Auch auf dem Flug nach Portland im US-Bundesstaat Oregon sei es zu einer solchen Situation gekommen. "Juliette isst kein kaltes Essen", so Mutter Donna. "Als ihr Essen kam, war es aber kalt - und die Stewardess wollte ihr zunächst kein anderes, warmes Essen aus der First Class geben, aber Juliette war hungrig." Und so habe das Mädchen zu weinen begonnen.

"Als sie etwas zu essen bekam, war sie ruhig"
Beegle habe der Flugbegleiterin erklärt, dass mit einem warmen Essen ein kompletter Zusammenbruch ihrer Tochter verhindert werden könnte - und die Stewardess habe sich erweichen lassen. "Als Juliette etwas Reis und Jambalaya bekommen hatte, saß sie ruhig da und schaute sich einen Film an", schilderte ihre Mutter weiter.

Doch 25 Minuten später sei die Maschine außerplanmäßig gelandet, Sanitäter hätten das Flugzeug betreten und wieder verlassen. Dann seien Polizisten gekommen und hätten die Familie gebeten, auszusteigen. Das tat die Familie auch (siehe Video oeben) - doch damit ist die Sache für sie noch nicht erledigt. Die Familie erwägt eine Klage gegen die Fluglinie. "Ich habe doch nichts Unmögliches verlangt", sagte Donna Beegle, "ich habe doch nur ein Kind mit speziellen Bedürfnissen." Übrigens hätten weder der Kapitän noch jemand anderes der Crew mit der Familie gesprochen, bevor die Notlandung erfolgt und die Familie von Bord gebeten worden sei.

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