IS-Deserteur:

“Verrät dich jemand, werfen sie dich vom Dach”

Ausland
08.03.2016 16:36

Im Internet ist ein neues Video aufgetaucht, das desertierende Kämpfer der IS-Terrormiliz zeigen soll. Darin erklärte ein Mann, warum er den Extremisten den Rücken kehrte: "Sie haben uns umgebracht und uns Ungläubige genannt. Wenn jemand gegen dich aussagt, werfen sie dich einfach vom Dach. Die verstehen keinen Spaß."

Wie der Deserteur berichtete, sei die Behandlung der Extremisten schlecht gewesen. "Wir haben sie unterstützt, aber sie trauten uns nicht. Sogar in unseren Häusern haben sie uns gestört." In dem Video ist ebenfalls eine Horde von Menschen zu sehen, die offenbar auf der Flucht vor dem IS ist.

Bereits Ende September gab eine Studie des renommierten King's College in London tiefe Einblicke in die Welt der Terrormiliz. Darin analysierten Forscher Aussagen von IS-Aussteigern. Viele der Deserteure erzählten von der willkürlichen Ermordung von Geiseln, der Misshandlung von Dorfbewohnern und der Exekution von IS-Mitstreitern.

Trotz Feuerpause: Kämpfe in Syrien gegen weiter
Unterdessen gehen die Kämpfe auch nach Verkündung der Waffenruhe in Syrien weiter. Im Norden des Landes haben Islamisten-Milizen Beobachtern zufolge Truppen von Präsident Bashar al-Assad angegriffen. Dabei hätten unter anderem Kämpfer der mit Al-Kaida verbündeten Nusra-Front Geländegewinne in der Nähe der Großstadt Aleppo erzielt, meldete die Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag.

Die Stadt ist besonders hart umkämpft. Wenige Stunden zuvor starben dort nach Angaben der kurdischen YPG-Miliz mindestens neun Zivilisten bei dem Beschuss eines Wohnviertels. Die Nusra-Front ist ebenso wie der IS von der seit gut einer Woche geltenden Feuerpause ausgenommen. Die Waffenruhe ist aber insgesamt brüchig.

UNO verschiebt Beginn der Friedensverhandlungen
Die nächste Runde der Friedensverhandlungen für Syrien soll unterdessen erst am kommenden Montag starten - fünf Tage später als geplant. Obwohl der offizielle Gesprächsbeginn am Mittwoch sei, würden einige Teilnehmer erst am Samstag, Sonntag oder Montag in Genf eintreffen, sagte eine Sprecherin des UN-Sondergesandten Staffan de Mistura am Dienstag.

Die Vereinten Nationen hätten dieselben Teilnehmer eingeladen wie bei der ersten Verhandlungsrunde, die Anfang Februar wegen des massiven russischen Bombardements von Aleppo abgebrochen wurde. Bisher lässt die syrische Opposition allerdings offen, ob sie nach Genf reisen wird. Eine Entscheidung darüber will sie bis Ende der Woche treffen.

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