Mit EU-Geld gestützt

Athen: Bank ließ vor Rettung 700 Mio. € “verschwinden”

Ausland
17.11.2011 14:15
Die kleine griechische Proton Bank soll kurz vor ihrer Rettung im großen Stil Geld ins Ausland geschafft haben. Der griechische Staat hatte für die Stützung des Instituts den mit internationalen Geldgebern geschaffenen Rettungsfonds angezapft und 900 Millionen Euro entnommen. Laut der "Süddeutschen Zeitung" hatte die Bank da aber bereits 700 Millionen Euro mittels dubioser Tricks ins Ausland verschoben.

Details zum Stand der Untersuchungen wollte die Staatsanwaltschaft Athen am Donnerstag auf Anfrage nicht geben. Nach Informationen der "Süddeutschen" ermittelt die Behörde wegen Geldwäsche gegen frühere Proton-Verantwortliche einschließlich des ehemaligen Hauptinhabers und Präsidenten Lavrentis Lavrentiadis. Dieser weise die Vorwürfe zurück.

Womöglich im Zusammenhang mit Untersuchungen der Zentralbank kam es dem Bericht zufolge vor wenigen Tagen zu einem Sprengstoffanschlag im Athener Vorort Halandri. Die Polizei in Athen gehe davon aus, dass es sich bei dem Anschlag um eine Warnung gehandelt habe, diesen Fall weiter zu untersuchen. In dem betroffenen Gebäude wohnt ein leitender Mitarbeiter der Zentralbank, der zusammen mit Kollegen die Privatbank Proton prüft.

Dem Prüfbericht der Zentralbank zufolge habe Proton das Geld mittels hoch riskanter Darlehen an neu gegründete Gesellschaften wie Cyprus Properties versickern lassen. Weiterhin seien Offshore-Firmen finanziert worden, von denen keine ausreichenden Wirtschaftsdaten vorgelegen hätten oder deren wirkliche Inhaber nicht bekannt gewesen seien. Der Umfang dieser Engagements belaufe sich auf 357 Millionen Euro. Außerdem sollen mehrere Hundert Millionen Euro an Firmen geflossen sein, die Lavrentiadis zugerechnet werden.

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