Bluttat in Kärnten

Vor Kindergarten Ehefrau erstochen: Mann “wollte reden”

Österreich
07.12.2012 13:52
Nach der schrecklichen Beziehungstat in Kärnten, bei der eine 43-Jährige am Donnerstag vor einem Kindergarten erstochen worden war, hat der Ehemann die Tat gestanden. An den genauen Hergang könne er sich zwar nicht mehr erinnern, er habe aber eigentlich mit seiner Frau "reden" wollen. Angela P. wollte zu Mittag ihren vierjährigen Sohn abholen, als der Mann ihr auflauerte und sie mit 22 Messerstichen tötete.

Der Verdächtige führte in seiner Einvernahme an, dass er mit seiner Frau vor dem Kindergarten im Stadtteil Welzenegg ein Gespräch habe führen wollen, um sie zur Rückkehr in die gemeinsame Wohnung zu bewegen - Angela P. hatte am Mittwoch gemeinsam mit ihren beiden Kindern Schutz in einem Frauenhaus gesucht und war zuvor auch im Gewaltschutzzentrum betreut worden.

Als sie seiner Forderung nicht zustimmte, zog der Verdächtige das mitgebrachte, 30 Zentimeter lange Küchenmesser und stach immer wieder mit großer Wucht auf die Klagenfurterin ein. Die 43-Jährige erlitt laut Obduktion insgesamt 22 Messerstiche, davon 13 in die Brust. Sie brach zusammen und verblutete noch an Ort und Stelle.

Passanten überwältigten Verdächtigen
Zwei Passanten - ein 40 Jahre alter Rumäne und ein 55-jähriger Kärntner -, die Zeugen der Attacke gewesen waren, stürzten sich auf den 43-Jährigen. Dieser wehrte sich zunächst heftig, konnte jedoch von den couragierten Männern festgehalten werden, bis die Polizei eintraf. Die beiden blieben unverletzt.

Hintergründe für die Tat dürften ein seit Jahren schwelender Ehestreit, Gewalt sowie die nahende Trennung des Paares gewesen sein. Die Kinder hatten sich während der Tat noch im Gebäude befunden und mussten die Bluttat zum Glück nicht mit ansehen. Der Haupteingang wurde von der Polizei sofort gesperrt, die Kleinen und ihre Eltern über einen Seitenausgang aus dem Gebäude geschleust.

"Schutz der Kinder ist oberstes Ziel"
Angela P. hinterlässt ihren vierjährigen Sohn und eine elf Jahre alte Tochter. Die beiden Kinder werden derzeit im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums Klagenfurt betreut, bestätigte eine Sprecherin des Krankenhauses am Freitag. Man sei bemüht, eine "Unterbringung mit Perspektive" zu finden. Der Schutz der Kinder sei oberstes Ziel, so die Sprecherin.

Gemeinsam mit der Jugendwohlfahrt sei man nun auf der Suche nach einer stabilen Unterkunft für die Kinder, erklärte Primarius Wolfgang Wladika die weitere Vorgangsweise. Falls sich kein Platz unter den weiteren Angehörigen finden lässt, werden für die Geschwister übergangsmäßig Krisenpflegeplätze bei speziell geschulten Familien gesucht.

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