Freundin erwürgt

Taxlerin getötet: Täter saß 20 Jahre wegen Mordes

Österreich
24.04.2015 06:11
Der brutale Mord an der Linzer Taxlerin Ingrid V. (56) ist geklärt, der mutmaßliche Täter konnte am Donnerstagabend in seiner Heimatstadt Wels verhaftet werden. Seine DNA war im Polizeicomputer gespeichert. Erwin K. (46) dürfte nicht wegen der 66 Euro Tageslosung gemordet haben, schließlich war die Taxlerin nicht sein erstes Opfer: Der Verdächtige hatte im Jahr 1990 seine Lebensgefährtin in Graz wegen abgewiesener Sex-Spiele erwürgt.

66 Stunden nachdem in Gunskirchen die mit einem Klappmesser brutal malträtierte Leiche von Ingrid V. und in der Nähe die Tatwaffe sowie die Jacke des Täters gefunden worden waren, war die Salzburger Gerichtsmedizin mit der Auswertung der gesammelten Spuren fertig. Und in der Datenbank gab's sofort einen Treffer: Erwin K. aus Wels.

Verdächtiger saß halbes Leben hinter Gittern
Der Eigenbrötler ohne soziale Kontakte ist erst seit Februar wieder auf freiem Fuß, war wegen Diebstahls und Bankomatkarten-Gaunereien in Haft gesessen. Mehr als 20 Jahre hat der mehrfach vorbestrafte Verdächtige schon hinter Gittern verbracht - sein halbes Leben. Den Großteil davon, weil er 1990 in Graz - damals trug er noch den Namen Wölkart - seine 26-jährige Lebensgefährtin erwürgt hatte. Sein Motiv: Sex. Die Arbeiterin hatte die Wünsche des damals 22-Jährigen, dessen erste Frau sich nach nur drei Tagen Ehe von ihm scheiden hatte lassen, nicht erfüllt.

Damit gibt's auch für den eigentlich unerklärlichen Mord an Ingrid V. ein denkbares Motiv: Womöglich suchte K. ein sexuelles Abenteuer. Und wartete deshalb geduldig am Linzer Bahnhof, bis die Taxlerin an der Reihe war. Zuvor waren vier männliche Kollegen mit Fahrgästen weggefahren. Dann ließ sich K. in Richtung seiner Heimatstadt fahren und wollte möglicherweise mehr. Als die als sehr menschenfreundlich geltende Taxlerin - die für ihre nicht selten verzweifelten oder betrübten Kunden ein offenes Ohr hatte, aber von ihrem Chef als durchsetzungsfreudig beschrieben wird - ihn abwies, könnte er durchgedreht sein. Das würde die massiven Stich- und Schnittverletzungen im Hals und Kopf erklären. Dass ein Räuber wegen nur 60 Euro so zusticht, ist kaum erklärbar.

46-Jähriger in Hotel gefasst
Nachdem der 46-Jährige als mutmaßlicher Täter identifiziert worden war, rasten die Ermittler sofort zu seiner Wohnung. Bei der Hausdurchsuchung des Verdächtigen war dieser aber schon verschwunden. Doch nur Stunden nach der Veröffentlichung der Fahndungsfotos wurde Erwin K. geschnappt: Er hatte am späten Nachmittag unter seinem richtigen Namen in seiner Heimatstadt im bekannten Hotel Greif eingecheckt - woraufhin eine Angestellte die Polizei über den Aufenthaltsort des Gesuchten verständigte. Sofort eilte eine Polizeistreife zum Hotel und konnte den mutmaßlichen Mörder festnehmen - noch vor dem Eintreffen der ebenfalls alarmierten Cobra.

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