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Kriminalamt gelingt Schlag gegen Kinder-Pornografie

Österreich
19.12.2010 13:51
Dem österreichischen Bundeskriminalamt ist ein großer Schlag gegen Kinderpornografie gelungen: Nach Hinweisen aus Luxemburg wurden unter dem Decknamen "Charly" 107 Hausdurchsuchungen in Österreich durchgeführt und ebenso viele Verdächtige angezeigt. Es war die nach der Operation "Sledgehammer" im Jahr 2009 größte Kinderporno-Aktion in Österreich.

Einer der mutmaßlichen Täter, ein Steirer, hatte 20.000 Bilder und 300 Videos gehortet. Ins Netz der Exekutive gingen auch zwei Verdächtige, die selbst Bilder angefertigt hatten. Einer von ihnen fotografierte unter anderem die nackten Nachbarskinder in der Badewanne.

Vier Lehrer und ein Kindergärtner
Fünf der ausgeforschten Männer hatten in ihrem Beruf direkt Kontakt zu Buben und Mädchen. Bei ihnen handelt es sich um vier Lehrer und einen Kindergärtner. Das Alter der Verdächtigen reicht von 18 bis 70 Jahre - sie stammen aus allen sozialen Schichten.

Die Operation "Charly" lief laut BK-Sprecher Alexander Marakovits über das ganze Jahr 2010, da man es mit sehr vielen Verdächtigen und einer Unzahl von Daten zu tun hatte. Die Koordination übernahm dabei das Bundeskriminalamt, der operative Teil lag bei den Landeskriminalämtern, die die Hausdurchsuchungen nach und nach vornahmen.

Mehrere Verdächtige nicht erwischt
Die Verdächtigen waren nicht Teil eines Kinderporno-Rings, dessen Mitglieder untereinander in Kontakt stehen, sondern hatten sich von dem Server in Luxemburg Bilder heruntergeladen. Dabei hinterließen sie ihre IP-Adressen. 163 davon wurden den heimischen Behörden übermittelt.

Doch einige hatten ihre Spuren so geschickt verwischt oder von Internet-Cafés aus auf den Server zugegriffen, dass sie nicht ausgeforscht werden konnten. Immerhin wurden 107 Personen - einige davon waren bereits bei der Aktion "Geisterwald" und "Sledgehammer" im Netz der Fahnder gelandet - erwischt.

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