Chaos in OÖ

Heftige Unwetter halten Feuerwehren auf Trab

Österreich
05.07.2010 10:54
Sintflutartige Regenfälle und schwere Gewitter haben in der Nacht auf Montag zu Hangrutschungen und meterhohen Überflutungen in Oberösterreich geführt. Zahlreiche Menschen waren in ihren Autos eingeschlossen. Insgesamt rund 2.000 Feuerwehrleute wurden zu mehr als 260 Einsätzen gerufen. Laut ZAMG fielen im Salzkammergut binnen 24 Stunden 145 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Mit am dramatischsten stellte sich die Lage in Gmunden dar. Das Erdreich am Fuße des Grünbergs wurde durch Starkregen zur Gänze aufgeweicht und verursachte eine Hangrutschung (Bild). Die Feuerwehr konnte mit Sandsäcken, einem Bagger und Verschalungstafeln die Schlammmassen in Zaum halten. Anschließend wurde das Erdreich abgetragen.

Gmundens Wahrzeichen, der über 200 Jahre alte Mammutbaum am Franz-Josef-Platz, wurde von einem Blitzeinschlag entzweit. Die Esplanade der Stadt stand knapp 40 Zentimeter unter Wasser und musste gesperrt werden. Auch die Traunsee-Uferpromenade und Teile der Innenstadt wurden überschwemmt.

Mehrere Autolenker von Muren eingeschlossen
Auf dem Koppenpass (Bezirk Gmunden) wurden mehrere Autolenker von Muren überrascht. Sieben deutsche Touristen und mehrere andere Personen waren auf der Rettenbachalm gefangen. Kurz nach 21 Uhr beendete die Feuerwehr Bad Ischl ihren Einsatz und die Personen konnten die Rettenbachalm wieder verlassen. In der Nacht auf Montag maß die ZAMG im Salzkammergut binnen einer Stunde 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - eine Menge, die nur alle 50 Jahre fällt.

Autobahntunnel in Wels gesperrt
In Wels war der Autobahntunnel Wels-Noitzmühle in Fahrtrichtung Graz vollständig gesperrt, da Wasser eingetreten war. Einige Unterführungen in der Stadt waren wegen Überflutung ebenfalls gesperrt. Die Feuerwehr musste vollgelaufene Keller auspumpen, zwei umgestürzte Bäume blockierten Fahrbahnen, geparkte Autos wurden beschädigt. Insgesamt gab es 27 Unwettereinsätze.

In Ried im Innkreis standen nach starken Regenfällen - laut ZAMG 54 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde - zahlreiche Straßen unter Wasser. Keller und Lagerhallen wurden überflutet, kleinere Muren und abgebrochene Äste blockierten zahlreiche Fahrbahnen. Die Meteorologen sprachen von Niederschlägen, die im Innviertel nur alle 30 Jahre zu erwarten sind.

Blitz schlägt in Gasspeicher ein und löst Großbrand aus
In Wallern an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen) schlug am Sonntagabend der Blitz in den Gasspeicher einer Biogasanlage bei einem Bauernhof ein. Eine meterhohe Stichflamme schoss aus dem Silo. Rund 100 Mann der Feuerwehr bekämpften mit schwerem Atemschutz den Brand. Die Speicheranlage wurde völlig zerstört, ein Übergreifen auf das restliche Anwesen konnte verhindert werden.

Der ARBÖ berichtete, dass wegen der Überflutungen und Vermurungen die B120 von Gmunden nach Scharnstein sowie die B152 zwischen Unterach und Weissenbach am Attersee für längere Zeit gesperrt waren. Auch die Salzkammergutstraße (B145) zwischen Ebensee und Bad Ischl sowie die Bahnstrecke zwischen Obertraun und Bad Aussee waren vorübergehend nicht passierbar. Der Enns- und der Ortskai in Steyr wurden gesperrt.

Laut ZAMG gingen auch im westlichen Niederösterreich, in Salzburg, Kärnten und der Steiermark teils heftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagelschlag nieder.

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