Seelentröster

Ernest Hemingway konnte ohne Katzen nicht leben

Tierecke
21.11.2009 19:34
„Der alte Mann und das Meer“ – eines von Hemingways Meisterwerken. Er war ein schwieriger Zeitgenosse, andere Menschen in seiner Umgebung waren ihm nicht geheuer. Nur seine Katzen durften alles. Mit ihnen teilte er Tisch und Bett. Noch heute streunen die Nachfahren seiner allerersten Katze „Snowball“ durch sein Haus in Key West: der alte Mann und seine Katzen...

Diven und Stars sind sie fast alle. Nicht nur, weil viele von ihnen angeblich nach berühmten Schauspielern benannt sein sollen. Sondern vor allem , da Katzen ein divenhafter und würdevoller Auftritt eigen ist. 

Die Katzen in der ehemaligen Hemingway’schen Residenz –  er lebte  ab 1931 für einige Jahre im sonnigen Florida –  haben noch dazu einen attraktiven Stammbaum: Die rund  50 Katzen, die im und rund um das Haus streifen, sind die Nachfahren von „Snowball“, der ersten Katze des Literaturnobelpreisträgers Ernest Hemingway. Er bekam sie von einem Schiffskapitän geschenkt, und sie durfte fortan alles, was vielen Zeitgenossen des  Schriftstellers nicht erlaubt war. Er posierte vor der Kamera gerne als Macho und Großwildjäger. Aber er liebte die Samtpfoten. Ernest Hemingway ohne Katzen?  Der amerikanische Schriftsteller konnte ohne seine Stubentiger nicht leben. 

So schwierig Hemingway im Umgang mit Menschen auch war, und soungern er welche um sich hatte – die Katzen ließ er gewähren. Sie durften Bett und Tisch mit ihm teilen. Selbst auf den historischen Möbeln aus dem 18. Jahrhundert herumtollen. „Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt: durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen“ – wird er gern zitiert.  Glücklich waren die Katzen, die bei ihm wohnten, schon zu Lebzeiten des Schriftstellers. 

Heute sind sie es immer noch, sie haben die Villa in Beschlag genommen. Die Samtpfoten  haben nun im einstigen Wohnsitz, der heute ein Museum ist, ein paradiesisch sorgenfreies Leben. Räkeln sich im tropischen Garten, schlendern durch die Zimmer oder machen es sich am Schreibtisch  gemütlich. Längst sind die Samtpfoten hier Herr im Haus. Der langsame und gemütliche Lebensstil in Key West kommt dem Wesen der Katzen entgegen. Nicht nur Literaturliebhaber pilgern daher in die Whitehead Street, sondern auch Katzenfreunde besuchen das Anwesen.

Das Museumspersonal sorgt für das leibliche Wohl, es soll sogar Biofutter in der Schüssel  landen, auch ein Tierarzt schaut nach der Gesundheit, und  einzige werden auch  kastriert, damit es nicht zu viele werden. Zuwendung und Streicheleinheiten können sie sich von den Touristen aus aller Welt holen – wenn ihnen gerade danach ist.

Ein Abstecher bei einem Floridabesuch zahlt sich aus. Ob sich wirklich viele blicken lassen, ist aber nicht garantiert. Das Grundstück ist für die Wohnverhältnisse auf Key West riesig. Einige der Katzen haben „Snowballs“ seltene Genmutation – eine Polydaktylie –  geerbt, und haben an den Vorderpfoten sechs statt fünf Zehen. Hemingway-Katze steht mittlerweile für alle Katzen mit dieser Mutation. Wer ganz genau hinschaut, wird unter den Vierbeinern mühelos die eine oder andere sechszehige Katze entdecken. Hinter dem Haus, versteckt im Dickicht der tropischen Pflanzen, befindet sich sogar noch ein hauseigener Katzenfriedhof mit Gedenksteinen. Im Gartenhaus der schmucken Villa soll „Papa“ Hemingway gesessen sein und geschrieben haben – umringt von seinen Lieblingen.

Krone bunt

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