Was Sie tun sollten

Albträume: Wenn die Nacht zum Horrorerlebnis wird

Gesund
04.04.2014 16:45
Sie werden verfolgt. Wolfsgeheul, Schritte kommen immer näher, drohende Schatten tauchen auf. Sie laufen und laufen, aber die Meute gibt nicht auf. Endlich die rettende Haustür – leider finden Sie den Schlüssel nicht. Während Sie in wilder Panik kramen, wachen Sie auf. Schweißgebadet mit rasendem Puls. Ein typischer Albtraum.

Gottlob ist der Spuk rasch vorbei. Sie wissen wieder, wo Sie sind, und können sich sehr detailliert an das Erlebte erinnern. Bis Sie wieder einschlafen. Müssen Sie nun ärztlich behandelt werden?

Eine gute Frage. Rein fachlich gehören Albträume zu den Parasomnien, also zu Schlafstörungen, die an bestimmte Erlebnisse gebunden sind. Eine ziemlich häufige Peinigung: Rund sechs Prozent der Bevölkerung leidet regelmäßig unter Angstzuständen im Traum. Manche mehrmals wöchentlich, andere seltener. Sicher ist aber, dass jeder von uns Träume in sich hat!

Die schrecklichen Erlebnisse können zwar zu jedem Schlafzeitpunkt auftreten, sind aber gegen Morgen am häufigsten, wenn der REM-Schlaf zunimmt. Zum Glück sind dann die Muskeln praktisch ausgeschaltet. Nicht auszudenken, wenn man Albträume ausleben könnte. Verletzungen und Sachbeschädigungen wären durchaus mögliche Folgen.

Stress oder Medikamente fördern Albträume
Während man bei Kindern (Albträume beginnen etwa um das fünfte Lebensjahr) eigentlich keine seelischen Störungen als Ursache ausmachen kann, zeigen Erwachsene oft psychische Veränderungen: Misstrauen, Entfremdung, Überempfindlichkeit usw. Jede Form von Stress kann dazu führen. Allerdings auch chemische Substanzen wie bestimmte Medikamente.

Hier tritt manchmal sogar der paradoxe Effekt ein, dass gerade Mittel gegen Depressionen oder zur Beruhigung zum Angsterleben anregen. Einige Arzneien unterdrücken nämlich den REM-Schlaf. Nach dem Absetzen kommt es dann zur wesentlichen Verstärkung dieser Schlafphase mit den geschilderten Horrorszenen.

Albträume können Folgen haben
Gehäuft auftretende Albträume ziehen natürlich Folgen nach sich. Zum Beispiel deutliche Leistungsminderung am nächsten Tag. In solchen Fällen ist Behandlung notwendig. Im Kindesalter hingegen sollte die Beruhigung während der Nacht im Vordergrund stehen. Gut hilft eine ruhige Aussprache nach einigen Tagen mit dem Erforschen möglicher Auslöser. Gibt es Probleme in der Schule? Konflikte mit dem Umfeld?

Neuerdings existiert leider ein weiterer, moderner Krisenherd: aggressive Computerspiele! Auch Monsterfilme im Fernsehen sind in Richtung Albträume interessant. Das gilt übrigens auch für Erwachsene. Hier sollte man aber wie erwähnt auch auf Medikamente als Ursache achten. In schweren Fällen – wenn der Schrecken fast jede Nacht hereinbricht – ist unbedingt zu einer psychiatrischen Untersuchung sowie Psychotherapie zu raten!

"Pavor nocturnus" ist Sonderform des Albtraumes
Eine Sonderform der Schlafstörung ist der "Pavor nocturnus": Im Gegensatz zum Albtraum wachen die Betroffenen mit einem durchdringenden Schrei auf. Als Zeichen starker Erregung haben sie dann ebenfalls Herzrasen, schnelle Atmung und Schweißausbruch. Dazu kommt schlafwandlerisches Herumirren und aufgeregtes Reden. Die Erinnerung an das Geschehen ist nur bruchstückhaft. Grundsätzlich ist diese Erscheinung harmlos. Bei Häufung ist jedoch auch hier eine fachärztliche Begutachtung zu empfehlen.

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