Vermisstensuche

Neue Software verrät, wie Kinder im Alter aussehen

Digital
14.04.2014 11:08
Eine neue Software der Universität von Washington könnte die Suche nach vermissten Personen, insbesondere Kindern, in Zukunft erheblich vereinfachen: Sie ermöglicht es, anhand nur eines Fotos einer Person deren Aussehen in verschiedenen Altersstadien zu errechnen.

Mittels Software zu errechnen, wie ein Mensch im Alter aussehe, sei aufgrund gleich mehrerer Gründe besonders herausfordernd, schreiben die Wissenschaftler. Zum einen, weil der Alterungsprozess neben genetischen Faktoren auch von nicht bestimmbaren Umwelteinflüssen abhänge. Zum anderen, weil das Erscheinungsbild stark von der Frisur, etwaigen Brillen und dem Gesichtsausdruck, aber auch der Beleuchtung beeinflusst werde.

Problematisch sei zudem, dass bislang kaum Datenbestände existierten, auf deren Grundlage sich effektive Modelle zur Berechnung des Aussehens einer Person im Alter entwickeln ließen. Das mögliche Aussehen etwa eines seit Jahren vermissten Kindes zu ermitteln, sei deshalb bislang vorwiegend die Aufgabe sogenannter Phantomzeichner gewesen, die mit einer Mischung aus "Kunst, Wissenschaft und ein wenig Intuition" entsprechende Bilder erstellt hätten, so die Forscher.

Datenbank mittels Googles Bildersuche erstellt
Um die Suche nach seit Jahren vermissten Personen in Zukunft zu erleichtern, machten sich die Wissenschaftler daran, einen Software-Algorithmus zu entwickeln, der anhand nur eines einzigen Fotos einer Person deren späteres Aussehen ermittelt. Um das zu ermöglichen, erstellten die Washingtoner Forscher mithilfe von Googles Bildersuche zunächst eine Datenbank, in der die Fotos von mehr als 40.000 Personen, nach ihrem jeweiligen Alter und Geschlecht sortiert, abgelegt wurden. Die Bilder samt Alters- und Geschlechtsangaben fanden die Forscher unter anderem bei Fußballvereinen und Schönheitswettbewerben, wie sie schildern.

Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Formen und Texturen eines Gesichts im Laufe seines Lebens verändern. Die Veränderung vom Kind zum Erwachsenen ist demnach von einem starken Wachstum des Schädels geprägt, während spätere Jahre von einem Wachstum der Nase, einer Verengung der Augen, der Entstehung von Falten sowie anderen strukturellen Veränderungen dominiert seien, so die Wissenschaftler.

Kein Unterschied zwischen realen und digital erstellten Bildern
Mithilfe dieser Informationen gelang es ihnen letztlich, erfolgreich vorherzusagen, wie eine Person zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens – höchstwahrscheinlich – aussehen wird. So zeigte sich in einem Experiment mit Versuchsteilnehmern, dass diese die Fotos von 82 Personen aus deren Kindheit ebenso zuverlässig den digital errechneten Bildern im vermeintlichen Erwachsenenalter zuweisen konnten wie tatsächlichen späteren Aufnahmen der abgelichteten Personen.

"Altersvorschau" in nur 30 Sekunden
Ein weiterer Vorteil des Software-Algorithmus: Ein handelsüblicher Computer benötigt nur 30 Sekunden, um anhand einer Vorlage entsprechende "Altersprognosen" zu erstellen. In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler die Technologie nun weiter verbessern, um künftig unter anderem die individuelle Ethnizität sowie Änderungen der Haarfarbe stärker in die Berechnungen einfließen zu lassen.

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