Fast täglich sitzt der Innsbrucker Klement Gartner vor seinem Computer und aktualisiert seinen Facebook-Auftritt. Er stellt neue Fotos online, er beantwortet Freundschaftsanfragen, er chattet mit Gleichgesinnten. Der 70-Jährige tut das, wofür das soziale Online-Netzwerk erfunden wurde.
Google wusste Rat
Seit Kurzem hat der Innsbrucker eine besondere Facebook-Freundin: seine ältere Schwester Annedore. 50 Jahre haben sich die Geschwister nicht gesehen. Der frühe Tod ihrer Eltern hat sie in verschiedene Richtungen geführt. Das Internet brachte sie nun wieder zusammen. "Im Vorjahr begann ich, meine Schwester über Google zu suchen. Eine Spur führte nach Kenia. Meine Recherchen ergaben, dass Annedore dort ein Hilfsprojekt betreibt. Das hat mich mächtig beeindruckt", sagt Gartner.
Eine Freundschaftsanfrage später saßen sich die Geschwister mithilfe des Internet-Telefondienstes Skype gegenüber, Annedore in Kenia, ihr Bruder in Innsbruck. "Es war ein schöner Moment. Man kann sich wohl vorstellen, dass wir uns viel zu erzählen haben", meint Gartner lachend.
Auch Cousinen aus Irland wiedergefunden
Auch seine Cousinen in Irland fand der Innsbrucker mithilfe des Internets wieder. Auch sie hatte er Jahrzehnte nicht gesehen. Nach dem Wiedersehen in der virtuellen Welt wurden E-Mails hin- und hergeschickt. Dann wechselte man in die reale Welt. Zu Gartners 70er reisten die Cousinen an.
Dass er selbst einmal nach Kenia zur Schwester fahren wird, kann sich der Innsbrucker nicht vorstellen. Doch er versucht, ihr Hilfsprojekt von Tirol aus zu unterstützen – natürlich mithilfe von Facebook und Co.
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