Vor Fußgängern

Toyota lässt Autos künftig selbsttätig ausweichen

Motor
11.10.2013 11:00
Moderne Autos nehmen dem Fahrer immer mehr Aufgaben ab. Toyota will in den kommenden Jahren gleich drei neue Assistenzsysteme einführen, die das Fahrzeug automatisiert fahren lassen. Unter anderem sollen Fahrzeuge nicht nur vor Fußgängern bremsen, sondern ihnen auch selbsttätig ausweichen.
(Bild: kmm)

Das sogenannte Pre-Collision-System mit Lenkassistent soll Zusammenstöße mit Fußgängern in den Fällen verhindern, in denen eine automatische Notbremsung allein nicht mehr ausreicht. Zum Beispiel weil die Geschwindigkeit des Autos zu hoch ist oder der Fußgänger plötzlich auf die Fahrbahn tritt. Einen Notbremsassistenten gibt es bereits bei der Schwestermarke im Lexus LS, ihn will Toyota in den kommenden zwei Jahren in einer größeren Zahl von Modellen anbieten. In der Folge planen die Japaner die Einführung des Assistenten mit Ausweichfunktion.

Speziell für Autobahnfahrten entwickelt wurde das System AHDA (Automated Highway Driving Assist). Es verbindet eine sogenannte kooperativ-adaptive Geschwindigkeitsregelung, die mit vorausfahrenden Fahrzeugen kommuniziert und einen sicheren Abstand hält, mit einer Fahrspursteuerung, die das Auto selbstständig in der Spur hält. Die Systeme sollen den Fahrer unterstützen, er behält aber die volle Kontrolle über das Auto.

Der Vorteil zur konventionellen Abstandsregelung, die vorausfahrende Fahrzeuge mithilfe eines Millimeter-Radars erkennt, ist laut Toyota der Informationsaustausch mit anderen Fahrzeugen, auf dessen Basis das eigene Auto die Geschwindigkeit anpasst. Dadurch lässt sich unnötiges Beschleunigen und Abbremsen vermeiden, was die Kraftstoffeffizienz verbessert und Staus vermeidet. Die Japaner wollen AHDA zur Mitte des Jahrzehnts in den Markt einführen.

Auch andere Hersteller forschen an solchen Systemen. Notbrems- und Fahrspurassistenten oder selbsttätige Brems- und Beschleunigungstempomaten setzen schon viele Autobauer in der Praxis ein. Denn das größte Risiko am Steuer ist statistisch gesehen der Mensch, sein Versagen ist für 90 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr verantwortlich. Vor allem wenn es etwa auf langen, zähen Autobahnfahrten langweilig wird – oder umgekehrt in einer plötzlichen Gefahrensituation stressig – fällt der Fahrer oft verhängnisvolle Fehlentscheidungen. Hier soll der Computer eingreifen beziehungsweise gleich die ganze Arbeit übernehmen.

Der Gesetzgeber ist allerdings lange nicht so schnell wie die Technik. Laut Gesetz ist ein Auto ohne menschlichen Fahrer illegal, selbst eigenständiges Blinken ist verboten. Bisher darf der Automat alleine nichts, wenn nicht ein Fahrer das Lenkrad hält.

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(Bild: kmm)



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